Der Retro-Podcast. Popkultur und Persönliches von gestern, vorgestern und vorvorgestern.

083: Unser 1994, Teil VI – 16. bis 23. März

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Im sechsten Teil der beliebten Tagebuch-Sendereihe drücken Christian und Sebastian mächtig auf die Bremse: Statt eines halben Monats werden diesmal nur acht Tage durchgenommen.

Sebastian ist schuld, denn er verließ mit seinen Eltern nicht nur zum ersten Mal Europa, sondern flog gleich in die USA. Genauer gesagt unternahmen sie eine Rundreise, deren erster Stop der größte Apfel der Welt war: New York City. Dafür wurde Sebastian sogar unter fadenscheinigsten Gründen einen Tag eher aus der Schule genommen.

Christian-Fans hingegen müssen stark sein, denn die Einträge aus Werdohl sind eher kurz und von wunderbarer Osterferien-Tristesse. Als Ausgleich holt die Rückspultaste den Amerika-Experten Stefan für einen weiteren Blickwinkel auf Manhattan hinzu.

PS: Die Linksammlung zu den ersten fünf 1994-Ausgaben – 1. bis 15. Januar, 16. bis 31. Januar, 1. bis 14. Februar, 15. bis 28. Februar und 1. bis 15. März.

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Teaser: Zauberlaterne

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084: Zuhause

  1. Also in Magdeburg und Umgebung kostet ein normaler Döner aktuell im Schnitt 6,50 bis 7 Euro. Vor 20 Jahren konnte man ihn bei mir im Stadtteil noch für 2 Euro bekommen, das war dann aber schon ziemlich billig – aber er war gut.

  2. Roger

    Hallo zusammen

    Das war eine sehr unterhaltsame Besprechung (wie immer bei euren 1994er-Beiträgen). Gerade der Kontrast zwischen den USA-Berichten von Sebastian und den Daheimgebliebenen-Storys von Christian war sehr erfrischend. Rückblickend gesehen hat man in jenen Schulferienwochen, in denen man zuhause war, viel Selbständigkeit gelernt und gerade im Alter von 14-15 eine gewisse Unabhängigkeit erfahren dürfen.

    Habe es übrigens mal versucht, mit „meinem“ 1994 zu synchronisieren. Da unsere Schulferien im Frühling jeweils an Ostern gekoppelt waren und Ostern 1994 am 3. April war, hiess das also in jenem Zeitraum noch Schule für mich und Ferien ab dem 1. April (Karfreitag). In jenem Jahr fuhren wir nach Österreich und die Grosswetterlage scheint zu stimmen, welche Christian beschreibt… es war in meiner Erinnerung (Fotos bestätigen es) ziemlich maues Wetter damals dort… 🙂

    Freue mich wie immer diebisch auf den nächsten Teil.

    Lg Roger

  3. Dominik

    Seit Tagen hör ich mir diese Episode in Stücken an. Grossartig! Ich lieb den Reisebericht. Was für einen Recorder hast du, lieber Sebastian, denn benutzt?

    • Sebastian

      Mahlzeit Dominik,

      wie schön, dass Dir das etwas andere Tagebuch gefällt! Aufgenommen hab ich damals mit einem Sony TCM-84V, der nahm ganz normale Leerkassetten. Ein ziemlicher Klotz, wie ein außerordentlich dicker Walkman.
      Der Marke – wenn auch nicht der Technologie – bin ich bis heute treu geblieben. Unterwegs-Aufnahmen und Sprachnotizen beim Filmgucken mache ich mit einem Sony ICD-UX543. Nur da landet es direkt als MP3 im internen Speicher des Winzlings, etwa ein Drittel der Größe eines modernen Smartphones.

      Schöne Woche Dir,
      Sebastian

      • Dominik

        Hi Sebastian
        Ich finds ja mega, warst du ja bereits in jungen Jahren ein Pre-Podcaster. 😊 Ich hab erst mit etwa 19 Jahren Sprechnotizen für mich entdeckt. Und bis vor kuzem hat mich, wirklich fast 20 Jahre lang mein kleiner Voice Tracer 7620 von Philips begleitet. Der würde auch noch locker 10 Jahre weiterlaufen, aber ich hab mir jetzt ein Upgrade in Form eines Zoom H1n gegönnt, auch um damit mal einen „Podcast on the go“ aufzunehmen. Die Quali ist überraschend sogar sehr gut.
        Ich hoffe, wir bekommen dereinst weitere Urlaubsstories. 😊
        Liebe Grüsse
        Dominik

  4. Lieber Sebastian, lieber Christian,

    auch diese Tagebuchfolge habe ich mal wieder mit großem Genuss gehört. Und apropos Genuss:

    Weil ihr am Ende auf einen Italiener zu sprechen kommt, muss ich doch direkt mal fragen, wo man in Lüdenscheid aktuell gut essen kann. Abgesehen von deinem präferierten Dönerladen natürlich. Gibt es im Castello noch immer Pizzen nach Bucci-Art? Was könnt ihr außerdem empfehlen?

    Hintergrund ist, dass ich von Köln einen kleinen Ausflug nach Lüdenscheid unternehmen werde, um mir kurz vor Toreschluss noch die Otl-Aicher-Ausstellung anzusehen. Auf meinem Reiseplan, der hoffentlich nicht so schnell obsolet sein wird wie bei einem Besuch im Big Apple, stehen natürlich auch die legendären Schauplätze dieses kleinen Podcasts. Einmal im Leben durch den Oeneking spazieren, die BGL-Nudeln aus der Nähe bewundern und auf der Kalve dem verlorenen Biskin nachjagen – meine Bucket List wird sich auf einen Schlag halbieren.

    Aber im Ernst: Ich freue mich wirklich, neben der Ausstellung mal durch die Innenstadt zu schlendern. Vor einigen Jahren bin ich auf einer Radtour durchgefahren , ansonsten kenne ich Lüdenscheid gar nicht.

    Beste Grüße
    Jens

    • Sebastian

      Mahlzeit Jens,

      ja, im Castello gibt es immer noch die herrlich klassische Bucci-Pizza, wenn auch die Räumlichkeiten im Schützenhallen-Anbau wenig stimmungsvoll sind. Direkt nebenan unser altes Gymnasium, noch so ein Rückspul-Ort.
      Ansonsten isst Du super im La Torre, allerdings hat der nur noch selten geöffnet. „Altersteilzeit“ seit dem 1. Januar.
      Tutto Bene und Da Sebastiano sind auch fantastisch. (Mensch, alles Italiener.)
      Und: Vielleicht musst Du Dich nicht gar so beeilen, denn die Aicher-Ausstellung wurde just bis Mitte April verlängert.
      Wenn Du weißt, wann Du da bist, schreib gern ne Mail. Der Terminkalender ist zwar brechend voll, aber vielleicht gibt’s spontan die Gelegenheit zum Hallo-Sagen.

      Viele Grüße,
      Sebastian

      • Lisa

        So langsam könntest Du auch ins Stadtführer-Business einsteigen, lieber Sebastian, und geführte Touren anbieten zu den Schauplätzen der Rückspultaste… ohje… hoffentlich enden die dann aber nicht wie die „Peterman Reality Tour“ vom Seinfeld-Kramer 🙂

      • Hallo Sebastian,

        dein Hinweis auf die Verlängerung der Ausstellung hat meine Planungen erheblich entspannt, besten Dank dafür! So konnte ich ganz in Ruhe am vergangenen Wochenende die Ausstellung genießen, Lüdenscheid anschauen und einige legendäre Orte der Rückspultaste besuchen. Nur gelegentlich zeigte sich meine Begleitung irritiert darüber, dass wir gerade wirklich ein Wochenende in Lüdenscheid verbringen. Denn wir haben tatsächlich zweimal übernachtet…

        Gleich am ersten Abend stand das Castello auf dem Plan. Sehr leckeres Essen (Pizza wie auch Pasta) – und gemütlicher als befürchtet. Die Serviette mit dem Bucci-Schriftzug musste ich leider mitnehmen. Am Samstagabend bekamen wir weder im Tutto Bene noch im Da Sebastiano einen freien Tisch. Stattdessen sind wir ins Wirtshaus zum Schwejk ausgewichen.

        Nach dem Museumsbesuch und einem ausgedehntem Stadtspaziergang wollten wir zum Abschluss am Sonntag eigentlich noch auf die Homert und schauen, ob der Turm zu besichtigen ist. Das berühmte Lüdenscheider Frühlingswetter verhinderte dieses Vorhaben jedoch. Also haben wir uns ins Café Weßling gesetzt und dort den absurden Ausblick auf den gigantischen Fachhandel gegenüber genossen. Die Symbiose mit Konditorei und Goldschmiede liegt quasi auf der Hand.

        Das Wochenende war ein großer Spaß und ich kann mir nun ENDLICH etwas unter BGL, Oeneking, Loher Wäldchen und Lotto-Matusche vorstellen. Aber eines bleibt unklar: Warum leuchten in der Innenstadt die Ost-Ampelmännchen? Google brachte leider keine Antwort. Bislang wusste ich nicht einmal, das jede Stadt bei der Signalgestaltung offenbar freie Wahl hat.

        Viele Grüße
        Jens

  5. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Es wird wirklich mal Zeit für eine Höri-Lüdenscheid-Führung, am besten mit anschließendem „Star Trek – The Motion Picture“ in Eurem tollen Lieblingkino. „First Contact“ wäre auch super. Warum nicht zwei hintereinander?

    Stefan und ich sind offenbar „Reiseverwandte im Geiste“: 1992 war ich in Florida, 1994 in New York. Ein damals günstiges Hotel fand ich an der Upper East Side mit Neckermann! Unglaublich. Allerdings war es bei uns Sommer, Juni/Juli, brüllend heiß nahe 40°C und zum „Stonewall 25 Jubilee“, dem Jahrestag der Unruhen in der Christopher Street 1969. Bei uns würde man heute CSD sagen. Gleichzeitig fanden die „Gay Games“ in NYC statt. So hießen sie damals noch. Trotz der Hitze war New York zu meinem ersten Besuch aufregend und vibrierend. Die Stadt erstrahlte als einziger Regenbogen.

    Im Yankee Stadium gab es eine gigantische Abschlussveranstaltung, unter anderem mit Cindy Lauper (Girls just wanna have fun) und Armistead Maupin, welcher die berühmten „Tales Of The City“ geschrieben hatte. In der Kathedrale St. John The Divine fand ein Gedenkgottesdienst für alle an AIDS Verstorbenen, Erkrankten und Angehörige statt, mit Beatrice Arthur auf der Kanzel und (Sensation!) außer sprechend auch singend! New York im Sommer 1994 war sozusagen ein Freiheits- und Toleranz-Hotspot. Waren wir vor 30 Jahren etwa weiter als heute?

    Wenn man New York besucht, ist ein Broadway-Musical unverzichtbar. Statt sich bei TKTS am Times Square in die endlose Schlage einzureihen, haben wir am kleinen Box Office in Südmanhattan schneller unsere Eintrittskarten ergattert für das Musical… Titel vergessen. Es war im Shubert Theatre. Da war ich 2018 zu „Hello Dolly“ wieder drin. Entweder hatte man die Bestuhlung weiter zusammengequetscht oder wir hatten so billige Sitze weit oben, dass ich mit meinen 190 cm nur hoffte, dass es schnell vorbei gehen möge. Schade. Schon beim Bau des Theaters waren Grund und Boden so teuer gewesen, dass Treppenaufgänge winzig sind und ein repräsentatives Foyer, wie man es aus Europa kennt, quasi nicht existiert. Süßen teuren Sekt gibts in Plastiktrinkgefäßen. Es ist eben Amerika.

    Ein unvergessliches Erlebnis war NYC allemal, und später kam ich, auch beruflich, sehr häufig hin. Wir flogen sogar direkt aus Düsseldorf damals! Nach 9/11 glaubte man, dass „nie wieder“ ein Tourist nach New York kommen werde, und das Crown Plaza Hotel am Times Square offerierte den Airlines unerhörte Zehn-Jahres-Verträge. Bereits 2002 bereute man es, und wir erfreuten uns lange an zentraler Unterkunft. Regelmäßige Besuche an Ground Zero gehörten fortan zu meinem Crewleben, so sah ich die Trümmer schwinden, die Gedenkstätte und die ikonische Subway Station WTC wachsen. Bei „Century 21“ einzukaufen, New York’s Best Kept Secret, gehörte immer zu meiner Routine. Wenn ich mich korrekt erinnere, sind die Pleite inzwischen.

    Die Restaurantkette Perkins entdeckte ich 2008 in Florida, Mutti und mein damals 14jähriger Neffe waren dabei, welcher dort lernte, dass ein Burger NICHT typischerweise das ist was McDonald’s serviert und er verschlang das Teil mit Wonne.

    Die Werbung mit Rudi Carrell kenne ich auch noch aus dem Radio, über Bessen-Genever: „De Kuuuyper ist gut, Mann, der schmeckt ecchht lecker.“

    Wunderschöne Podcastsendung, die angenehme Erinnerungen wach ruft.

    PS: möchte Christian nicht ein Parodie-Programm auflegen? JFK und andere hat er jedenfalls gut drauf!

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