Der Retro-Podcast. Popkultur und Persönliches von gestern, vorgestern und vorvorgestern.

081: 1987

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Der sechste, traditionelle 35-Jahres-Rückblick der Rückspultaste. Jan, Christian und Sebastian haben diesmal mehr als 250 popkulturelle, weltgeschichtliche und lokale Meldungen aus 1987 zusammengetragen.

Lüdenscheider Großbrände und US-Serienstarts, Skandale von Höllermann bis Höfer, Kleinflugzeuge, die auf dem Roten Platz landen oder dem Untergang geweihte Ministerpräsidenten an Bord haben – all dem rufen die drei Podcaster beherzt entgegen: Guten Morgen, liebe Sorgen!

Alles in allem wieder ein Jahr voller Welterschütterungen und Trivialitäten.

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  1. Stephan Raub

    5 Stunden und 27 Minuten!!! Ich höre euch immer auf meinen Radtouren, das wird also eine verdammt lange Strecke… 😂 Ich freue mich total!

  2. Alexandra

    Fast fünfeinhalb Stunden Hörgenuss am Freitag und einen guten Start ins erste Adventswochenende – Sehr schön.

    Habt ihr eure Website ein bisschen umgestyltet?

  3. Stef Baura S

    hallo Ihr 3,
    vielen Dank für Eure lange Aufnahme. Habe jetzt ca 1,5 Stunden gehört, und wollte schon mal Senf drauf machen:
    mit der Info zu „ein Engel auf Erden“ habt Ihr mich geschockt, ich hätte geschworen, das ist von Ende 70er. Ich habe das in Gedanken wohl „mit unsere kleine Farm“ vermischt. Und nur weil ich die Serie so gemocht habe, habe ich dann auch die Engel-Sache geschaut. Kann es mir nicht anders erklären, wie ich sonst auf dem Trichter gekommen bin, mit Anfang 20 das zu schauen. alle anderen von Euch bis dahin genannten Serien hab ich nämlich nicht gesehen. Ich komme da echt nicht drüber weg.

    eure lapidares drüber-hinweg auf U2 „Joshua tree“ hat mich ebenfalls geschockt. Were the streets have no, still havent found what I am looking for, und noch ein paar große Hits sind auf der Platte. Das war ein must-listen. Das legendäre Video auf dem Dach in NY / LA? das kennt man doch auch. Naja, da wart Ihr halt auch noch zu klein, denke ich…
    Den christlichen Bezug, vor allen Dingen in evangelikalen Kreisen, der wurde mir erst vor ein paar Jahren im Rahme von einem Hossa-Talk-Podcast bekannt. Da bin ich aus allen Wolken gefallen.

    und noch was zur Volkszählung, mein Mann war damals Angestellter bei der Stadt, und dazu auserkoren, von Tür zu Tür zu laufen und mit den Leuten den Fragebogen auszufüllen. Ich meine mich zu erinnern, dass er das eigentlich ganz ok fand, die meisten Leuten waren recht nett.
    Der Fragebogen musste mit Bleistift ausgefüllt werden, wenn ich mich noch recht entsinne, und enthielt Felder, die man mittels des Bleistiftes senkrecht anmalen musste. Das war die damals übliche Maschinen-Lesart. Weiß noch, dass meine Zwischenprüfung auch solche Bögen zum ausfüllen hatte.

    Die Schote zum Schützenverein fand ich übrigens herrlich. Leicht gehässig kam mir da ein „selbst schuld“ in den Sinn.

    ich höre dann morgen mal weiter…

    Grüße
    Stefanie

    • Stef Baura S

      Nachtrag, were the streets have no name, damit ist natürlich New York gemeint.
      hier das video: https://youtu.be/GzZWSrr5wFI

      Obwohl ich ein bisschen beleidigt sein könnte, denn das video hätte man auch in Monnem, meiner fast-Heimat, drehen können, da haben die streets auch no name.

  4. Liebe Chronisten,

    vielen Dank für euer Durchhaltevermögen und diese gigantische Aufnahme! Mal wieder waren viele interessante Ereignisse dabei, die ich nicht auf dem Schirm hatte. Wie jedes Jahr habe ich mich bereits im Vorfeld mindestens so sehr auf diese Ausgabe gefreut wie Jan. Und wie bereits im letzten Jahr möchte ich gern ein paar Anmerkungen beisteuern:

    Bei der Bundestagswahl im Januar konnte sich Kohl zwar gegen Rau behaupten, doch die Union erzielte das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der Bundesrepublik. Dieses Resultat hat dem Kanzler erheblichen Gegenwind beschert. Kohl erlebte in der Folge keineswegs seine „Hochzeit“ und war alles andere als „unsinkbar“. Die Umfragewerte waren nicht berauschend und innerparteilich wäre es kurz vor dem Mauerfall beinahe zum Putsch gekommen. Der Lauf der Weltgeschichte kam ihm dann außerordentlich gelegen. Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang z.B. die Doku „Die politische Intrige“: https://youtu.be/_8WFeEukZy0?t=3575 (ausführliche Darstellung des Themas ab 59:35).

    Wo habt ihr denn gelesen, dass Steve Wozniak 1987 bei Apple seinen Hut genommen hat? Meines Wissens war das bereits 1985. Kurioserweise war er danach aber noch bis mindestens 2018 offiziell als Mitarbeiter gelistet – und damit auch gewissermaßen noch Repräsentant des Unternehmens (http://woz.org/letters/never-left-apple/).

    Die Urheberschaft des allerersten Anti-Viren-Programms scheint auch nicht ganz eindeutig geklärt zu sein. Wie kommt ihr denn auf John McAfee? Das Bochumer Unternehmen G-Data beansprucht diesen Meilenstein ebenfalls für sich. Und wer mit voller Überzeugung die Seite http://www.inventorofantivirus.com betreibt, der muss ja wohl Recht haben. Mir wäre G-Data jedenfalls der deutlich sympathischere „Erfinder“. Ende der 90er bekam ich eine Zeitlang regelmäßig Disketten aus Bochum zugeschickt, um meinen Virenscanner aktualisieren zu können. Was war ich damals um die Gesundheit meines PCs besorgt. Dabei hatte ich weder eine Internetverbindung noch habe ich Disketten auf dem Schulhof getauscht.

    Im März 1987 kam die satirische Collage »Rendezvous unterm Nierentisch« in die bundesdeutschen Kinos. Mich würde interessieren, ob dieser Rückblick in die 50er Jahre als Ausdruck eines generellen 50er-Revivals angesehen werden kann. In irgendeiner früheren Folge der Rückspultaste habt ihr mal die These aufgestellt, dass in den 80ern die 50er angesagt waren. Gut, „Back to the Future“ natürlich. In der Musik gab es zu Anfang der 80er wohl auch einen Retro-Trend. Aber so richtig überzeugt bin ich noch nicht. Hättet ihr zum Thema 50er-Revival in den 80ern eventuell einen vertiefenden Literaturtipp? Das wäre klasse. Ich finde selbst leider nichts, weil sich mit diesen Begriffen so verdammt schwer googeln lässt.

    Ganz persönlich empfand ich den diesjährigen Rückblick als etwas arg lüdenscheidlastig. Dafür fehlten in meinen Augen einige Ereignisse, die über das Sauerland hinaus Bedeutung hatten. Aber klar, Chroniken sind immer subjektiv. Am Ende müsst vor allem ihr Spaß daran haben 🙂 Dennoch will ich es mir nicht nehmen lassen, ein paar Daten zu ergänzen:

    23. Januar: In Folge der Tschernobyl-Katastrophe hatten auch glückliche Kühe aus Bayern kontaminiertes Weidegras gefressen. Die Behörden ordneten daraufhin an, aus der belasteten Milch Käse und Butter herzustellen, denn so blieben die radioaktiven Rückstände in der wässerigen Molke zurück. Diese wurde getrocknet, durfte als »Wirtschaftsgut« jedoch partout nicht entsorgt werden. Wohin also damit? Am 23. Januar verkauft die bayerische Molkerei Meggle das radioaktiv kontaminierte Molkepulver (schlappe 6.000 Tonnen) an die hessische Exportfirma Lopex, um den Sondermüll als Futtermittel ins Ausland zu verkaufen. Mit diesem Deal geht die Posse allerdings erst richtig los… Das Molkepulver war 1987 ein so großer Aufreger, dass es am Ende zu den Wörtern des Jahres zählte (hörenswerter Überblick hierzu: https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/swr2-zeitwort-20200123-bayern-verkauft-tschernobyl-verstrahltes-molkepulver-100.html).

    10. Februar: Obwohl ihr die Personalien Klaus Töpfer und Holger Börner erwähnt habt, seid ihr diesem Ereignis zielsicher ausgewichen: Der hessische Ministerpräsident erklärt nach einem Streit über die Plutoniumfabrik in Hanau seinen Rücktritt. Die erste rot-grüne Koalition in der Geschichte der Bundesrepublik ist damit ebenfalls Geschichte. Bundesumweltminister Walter Wallmann (»Marschall Molke«, siehe oben) wird nach der anschließenden Landtagswahl neuer Ministerpräsident.

    8. März: Die Zeitschrift Burda-Moden erscheint als erstes West-Blatt in der Sowjetunion und sorgt für eine kleine Kulturrevolution (https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag6468.html).

    16. September: Vertreter aus 46 Staaten unterzeichnen in Montreal das Internationale Abkommen zum Schutz der Ozonschicht. Ein Meilenstein der internationalen Zusammenarbeit in der Umweltpolitik. Wird bis heute gern herangezogen, um Hoffnung zu verbreiten, dass wir doch noch irgendwie die Kurve kriegen.

    12. November: In Hamburg haben an diesem Donnerstag die Geschäfte versuchsweise bis 21 Uhr geöffnet. Nach der Bundestagswahl im Januar hatte die FDP die Einführung des sog. „Dienstleistungsabends“ auf die Koalitionsagenda gesetzt und damit eine heiße Debatte entfacht. Zwar ändert sich das Ladenschlussgesetz erst 1989, doch schon zwei Jahre vorher schafft es der Dienstleistungsabend ebenfalls unter die Wörter des Jahres (https://www.abendblatt.de/wirtschaft/article107674987/Am-Abend-verfallen-die-Kunden-dem-Kaufrausch.html und https://www.spiegel.de/politik/unheilige-allianz-von-verbandsinteressen-a-7fae25c2-0002-0001-0000-000013525692).

    4. Dezember: Der Eishockey-Verein ECD Iserlohn ist akut von der Insolvenz bedroht. In einem letzten Rettungsversuch können die Club-Bosse einen ganz besonders exquisiten Trikot-Sponsor für sich gewinnen: den guten, alten Gaddafi! An diesem Tag laufen die Spieler daher mit Trikotwerbung für den neusten Bestseller des Diktators über das Eis. Sorgt international für Beachtung, kann den Verein aber trotzdem nicht retten. Für mich die Story des Jahres (https://taz.de/Eishockeyteam-warb-fuer-Gruenes-Buch/!5125755/).

    Beste Grüße
    Jens

    • Stef Baura S

      hallo Jens,
      danke für die interessanten Ergänzungen.

      An die Trikotsache in Iserlohn kann ich mich noch erinnern. Man stelle sich den social-media-shitstorm, wenn es das damals schon gegeben hätte…

      Auch das mit Burda ist mir noch auf dem Schirm. Was das Hirn sich für Sachen merkt.

  5. Stef Baura S

    nachdem ich jetzt alles fertig gehört habe, und mich bei allen Dreien nochmal herzlich bedanke, noch 2 x Senf zu mir.

    die „Herald Of Free Enterprise“ ist mir noch sehr gut im Gedächtnis. Ich habe ab Januar 87 bei P&O (Ferrymasters) gearbeitet, und P&O kaufte, ich meine Ende 87 die Reederei Townsend Thoresen auf, die aufgrund dieses Unglückes finanziell in Schieflage geraten war. Ich sehe heute noch das ellenlange Telex vor meinem inneren Auge, das uns vom Headquarter aus erreichte, und in dem lang und breit der Kauf erläutert wurde. Natürlich mit der Erwähnung, das P&O NICHT in die Haftung für das Unglück geht…. jaja…

    Mit „Cagney & Lacey“ habt Ihr eine zweite Serie namedropped (um mal einen Anglizismus zu verwenden, die ich geschaut habe.
    Dass da gleich zwei Kriminalbeamtinnen ermittelten war neu und unerhört. Dass eine Kinder hatte und häufig Familiendrama zuhause, war ebenso neu. Dass die andere selbstbestimmt und single lebte, war ebenso neu und noch unerhörter. Überhaupt, dass die ein Privatleben hatten, und das auch noch stattfand.
    Ich hab die Serie damals sehr geliebt.
    Läuft aktuell auf irgendeinem Privatsender, aber ich werde es mir nicht anschauen, weil ich mir die schönen Erinnerungen darn nicht verderben will.

  6. Cornelius Hartz

    Ihr Lieben,
    nur eine kleine Ergänzung zu George Michael: Jan hat Faith mit Freedom ’90 verwechselt. Aber sehr hübsch, wie er Freedom ’90 singt, während Christian versucht, Faith zu brummen. 😂

  7. Bridge66

    Hallo Jungs,

    der Krieg der Zimtsterne muss dieses Jahr verschoben werden, erstens weil mein Ofen kaputt ist (nächste Woche kommt der Neue) und zweitens weil ich mir einen zünftigen Schnööf aufgesackt habe. Dafür habe ich jetzt mehr Zeit, mich dem Jahresrückblick der Rückspultaste zu widmen und füge hier Mal meine random thoughts und persönlichen Highlights hinzu.

    Das Jahr fing für mich „gut“ an: Ich hatte meinen ersten Berufsschulblock, die Außenstelle der Schule befand sich um die Ecke von der Reeperbahn. Bei Tag war das ohnehin schon eine ziemlich trostlose Gegend, aber nun kam auch noch der Smog dazu! Ich hatte vage Erinnerungen an den Film von 1973 und die Edgar Wallace Krimis, die mein Vater so gerne guckte. Dementsprechend war mir schon irgendwie mulmig, aber letztendlich war es nicht so schlimm wie es klingt. Es hat nicht gerochen und ich habe auch keine Hustenanfälle gehabt. Es war halt nur ziemlich neblig. Disclaimer: Hiermit soll das Phänomen Smog keineswegs verharmlost oder klein geredet werden!

    Da die Rock ’n‘ Roll Hall of Fame erst im Vorjahr gegründet worden war (euer A&A-Offizier berichtete) und somit noch nicht so bekannt war, war Aretha Franklin gar nicht erst zur Feier erschienen. Die Laudatio (wenn man das so nennen kann) hielt Stones-Gitarrist Keith Richards.

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Aufzug zufrieren kann, solange noch Leute drin sind. Dann ist er ja noch in Bewegung. Ich nehme eher an, daß er über Nacht eingefroren ist, wo nicht so viel Betrieb ist und er länger stillstehen konnte.

    Auf der wikipedia-Seite zu „Rudis Tagesshow“ erfährt man, wie die Geschichte weiterging: Der iranische Botschafter verlangte eine Entschuldigung von der Regierung, im Iran wird der deutsche Botschafter einbestellt, das Goethe-Institut in Teheran wird geschlossen, Flüge nach Deutschland gestrichen. Die Bundesregierung distanziert sich von dem Sketch, Rudi und seine Familie erhalten vorübergehend Personenschutz und natürlich entschuldigt sich Rudi in aller Form.

    Der Untergang der Herald… ist ein Fall, bei dem mir jedes Verständnis fehlt. Unglücksursache war nicht etwa schlechtes Wetter oder gar Sturm, auch die Rettungsmaßnahmen sind im Gegenteil schnell in Gang gekommen. Guckst du hier:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Herald_of_Free_Enterprise

    Parteilose Parteisprecherin? Na hör mal, man wählt ja auch niemanden zum Klassensprecher, der gar nicht in die Klasse geht, was hat sich der Willy bloß dabei gedacht?

    Am 26.03. war der Deutschland-Start von „Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart“, sozusagen meine Trek-Wiedergeburt. Ich besuchte etwa um die Zeit eine Freundin in Heiligenhafen und ihr Verlobter schlug vor, zusammen ins Kino zu gehen. Was wir dann auch gemacht haben. Der Rest ist Geschichte.

    Ende des ersten Quartals.

    LG
    Eure Bridge

  8. Roger

    Hallo zusammen

    Ich freue mich sehr über den Jahresrückblick 1987, vielen Dank. Seit ich euch 2020 entdeckt habe, ist der Jahresrückblick eine schöne Tradition, auf welche ich mich jeweils sehr freue und die ich mit Genuss konsumiere.

    Obwohl ich noch nie in Lüdenscheid war, habe ich dank eurer Berichterstattung Bilder im Kopf, welche diese Stadt immer lebendiger werden lassen. Irgendwann muss ich mir das in echt angucken… 🙂

    Der Schweizer verbindet mit 1987 natürlich die Alpine Ski-WM im eigenen Land (Crans-Montana im Kanton Wallis), wo „wir“ 14 Medaillen abräumten, darunter 8 von 10 Goldmedaillen. Als knapp 7-jähriger damals kann ich mich an die Rennen am TV und die Aufregung tatsächlich noch erinnern. Bei euch sind Alpine Skirennen wahrscheinlich eine Randerscheinung, bei uns sind sie noch immer hoch im Kurs und der ewige Zweikampf gegen die Österreicher geht auch in der Saison 22/23 in die x-te Runde 😉

    Meines Erachtens gäbe es zu Themen wie „Duck Tales“ oder „Lustiges Taschenbuch“ durchaus noch viel mehr zu sagen, als ihr in der Folge zu Entenhausen schon präsentiert habt. Wäre cool, wenn es da eine Fortsetzung gäbe.

    Vorerst wünsche ich eine schöne Adventszeit.

    Beste Grüsse

    Roger

    • Sebastian

      Hallo Roger,

      danke für Dein Lob! Sag unbedingt Bescheid, wenn Du in Lüdenscheid Halt machst. Denn bisher habe ich immer noch Zeit gefunden für einen Stadtspaziergang und ein Abendessen, wenn ein Hörer hier Halt gemacht hat.

      Entenhausen: Da gibt’s bestimmt viel mehr zu erzählen, nur hört mein Expertentum bei Carl Barks und Don Rosa auf. LTB und DuckTales hab ich zwar auch konsumiert, bin aber alles andere als sattelfest und übergebe vertrauensvoll an die DuckTapes, die von Hörern von uns gemacht werden.

      Dir auch eine gute Adventszeit,
      Sebastian

  9. Bridge66

    hier kommt der „schäbige“ Rest:

    Im Mai habe ich mit meiner Mutter einen Kurztrip nach London gemacht, vor allem, um endlich das berühmte Britisch Museum zu besuchen. Nach einem anstrengenden Tag zappten wir in unserem Hotelzimmer durch das Fernsehprogramm und blieben beim Grand Prix hängen. Als Logan dran war wußte ich sofort: Der gewinnt. 1980 konnte ich den weichgespülten Schönling nicht ausstehen, aber jetzt merkte man, wie er sich voll in den Song reinlegte. Hinterher wurde berichtet, daß das Lied, daß er selbst geschrieben hatte, einen privaten Hintergrund hatte. Er wußte also, wovon er singt. Und dann fiel der Fernseher aus…

    Fred Astaire: Jetzt ist es an mir, geschockt zu sein. Bitte sagt mir, daß ihr da nur rumgeblödelt habt. „War der nicht der Stepper?“ – „Wie hieß die Frau, mit der er da immer unterwegs war?“ – „…einigermaßen beweglich.“ Es kann nicht sein, daß diese Hollywood-Legende euch nichts sagt. Allerdings muß ich zugeben, daß seine Werke von den Medien recht stiefmütterlich behandelt werden. Es gibt nicht mal vernünftige DVD- geschweige denn Blueray-Veröffentlichungen seiner Filme. Gerade habe ich ein Gerücht gehört, daß sein Leben verfilmt werden soll. Für die Hauptrolle ist kein geringerer als Spider-Man Tom Holland vorgesehen. Der Haken an der Sache: Astaire hatte testamentarisch bestimmt, daß eben KEIN Biopic über ihn gedreht werden soll. So, und jetzt „sehen Sie zu und lernen Sie!“

    https://youtu.be/bKAuW8qr8Q4

    Fun fact: Cyd Charisse ist die Tante von Nana Visitor!

    Wie bitte? Sebastian hat ALLE Trekworlds? Oh Mann, das wäre ein Trek am Freitag… seufz, träum… 🤩

    „The Living Daylights“ war der erste Bond-Film, den ich im Kino gesehen habe. Das Auto mit seinen viel Gadgets fand ich toll, schade, daß es so früh im Film geschrottet wurde.

    Am 19. September wurde in England ein Mann namens Colin Pitchfork wegen zweifachen Mordes verhaftet. Er war der erste, der mit Hilfe von DNA-Analysen überführt wurde. 1986 hatte er sich zunächst einer Reihenuntersuchung entzogen, indem er einen Freund dafür bezahlte, an seiner Stelle eine Blutprobe abzugeben. Der Freund verplapperte sich später in der Kneipe und Pitchfork flog auf. 1988 wird er zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Fall wurde vor einiger Zeit in einer Doku-Reihe über die Geschichte der Forensik behandelt. Fand ich faszinierend.

    Der Börsencrash hatte natürlich verschiedene Ursachen, aber als einer der möglichen Gründe für das Ausmaß wird die zunehmende Automatisierung des Börsenhandels angeführt. Dadurch kam es zu einer fatalen Abwärtsspirale, die man nicht schnell genug aufhalten konnte. Wir sprachen damals im Unterricht in der Berufsschule darüber.

    Im November erreichte ein Drama seinen Höhepunkt und vorläufigen Abschluß: Die Hafenstraße. Seit 1981 bekannt worden war, daß die historischen Häuser abgerissen und durch Büros ersetzt werden sollten, wurden sie von jungen Leuten besetzt, von der Polizei geräumt und wieder besetzt. Irgendwann einigte man sich auf einen befristeten Mietvertrag, der nun auslief. Um eine erneute gewaltsame Räumung zu verhindern, errichteten die Besetzer Barrikaden, doch Bürgermeister von Dohnanyi kämpfte weiterhin für eine friedliche Lösung. Wenn die Barrikaden abgebaut würden, versprach er den Bewohnern einen Pachtvertrag. Dieser wurde am 19. November unterzeichnet. Das ist natürlich nur die Ultra-Kurzfassung, in Wirklichkeit war die ganze Sache ziemlich unübersichtlich.

    Zum Schluß noch eine Meldung aus der Rubrik „Vorvorgestern“, die sich keinem speziellen Datum zuordnen läßt: Im Verlauf des Jahres beginnt der britische Offizier und Hobbyarchäologe Tony Clunn, in Kalkriese bei Osnabrück nach Spuren der Varusschlacht (9 u. Z.) zu suchen. Sehr bald findet er Münzen aus der Zeit des Augustus sowie römische Schleuderbleie, die ersten Waffen der Schlacht. Bereits 1885 hatte der Historiker Theodor Mommsen die Hypothese aufgestellt, daß aufgrund der zahlreichen Münzfunde dies der Ort der legendären Schlacht sein müsse und nicht der erst seit dem 18. Jahrhundert sogenannte Teutoburger Wald.

    Hier noch ein paar Nachrufe:

    01.02. Schauspieler Gustav Knuth stirbt im Alter von 85 Jahren. Für mich war er Tierarzt Dr. Hofer aus „Alle meine Tiere“ oder Artistenvater Carlo Doria aus „Salto Mortale“. Andere denken vielleicht an Sissis Vater Herzog Max.

    03.03. Der „Hofnarr“ tritt von der Bühne ab: Danny Kaye stirbt mit 76.
    https://youtu.be/mQqNytgEino

    Es wären noch viele weitere berühmte und historisch bedeutsame Persönlichkeiten zu erwähnen, die für mich aber nicht so eine Bedeutung haben, deshalb lasse ich es mal.

    Bis zum nächsten Jahr
    Eure Bridge

  10. Matze

    Sehr coole Folge wieder. Macht ihr in drei Jahren dann mit den 90ern weiter oder was folgt dann?
    Liebe Grüße aus dem Breisgau
    Der Exil Altenaer Matze

  11. Paul

    Gute Folge, danke! Nur kurz zum Thema „gefährliches Halbwissen“, dass Fox nichts mit Fox News zu tun hätte (wäre ja schon allein vom Namen her verwunderlich – ABC News, CBS News etc.): https://de.wikipedia.org/wiki/Fox_Broadcasting_Company

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