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Kurz vor Ende der neunten Lichtrouten-Edition, dem internationalen Festival für Licht- und Medienkunst im öffentlichen Raum, erscheint die zweite Folge dazu als Fortsetzung von letzter Woche.
Ganz egal, ob ihr eine Führung zur Lichtkunst mitgemacht habt oder noch machen werdet, ob ihr auf eigene Faust erkundet habt oder euch das Großereignis aus der Ferne vorstellt: Heute werdet ihr mitgenommen auf einen virtuellen Rundgang. Viele Hörerinnen und Hörer, die in dieser Folge Cameo-Auftritte haben, waren am 22. März 2025 mit auf Stadtführung – und ihr mischt euch zu ihnen unters Volk.
Von Max Grunds vieldiskutierten Fotografien beim Herrenausstatter über Margareta Hesses ortsspezifische Laserinstallation in der Erlöserkirche und Niko Tiainens lebendiges Graffiti im legendären Wellenbad bis hin zur Phänomenta, wo Julian Hölscher der Stadt Lüdenscheid an einem ihrer Wahrzeichen einen vorübergehenden Warpkern spendierte. Außerdem im Interview: Karoline Ketelhake, die kulinarisch-feministische Dinge mit Barbiepuppen macht.
Das Rückspul-Team freut sich jetzt bereits auf die Lichtrouten 2027!
Daniel
Erstens: Gute Besserung!
Zweitens: Ich bin kein Kunstversteher, trotzdem eine schöne Doppelfolge zum im Geiste Mitlaufen und Ansehen/-hören. Was mich aufhorchen ließ und zum Nachdenken brachte war die von Simon erwähnte – in Ermangelung einer besseren Formulierung – „wehmütige Nostalgie“ beim Wiedereinfinden an einem seiner Kindheitsorte, in diesem Fall das ehemalige Wellenbad; ich bin nur noch selten an Orten bei denen es mir genauso ergehen würde, aber gedanklich kann man sich noch an dieses Gefühl herantasten. Eine Mischung aus schönen Erinnerungen aber auch an Momente und Begegnungen, die für immer verloren sind oder verloren scheinen. Stach für mich echt heraus dieser persönliche Moment im Podcast.
Wollte ich nur mal dalassen den Gedanken.
Bin gespannt auf die Folgen der nächsten Monate!
Sebastian
Hallo Daniel,
danke für Deinen Kommentar, das wird Simon freuen!
Ich sehe mich auch nicht als Kunstversteher. Auch die Künstlerinnen und Künstler selbst würden das, denke ich, über sich nicht sagen. Wichtig war mir, mit den Folgen zu zeigen, dass es keines Geheimwissens oder Elfenbeinturm-Fähigkeiten bedarf, um sich für Kunst zu interessieren oder sie sich gefühlsoffen anzuschauen. Da hat die Popkultur einen ziemlichen Schaden angerichtet, von „alles abgehoben“ bis zu diesem schrecklichen Satz mit „oder kann das weg“.
Genau wie jahrzehntelang das Klischee gepflegt wurde, dass Wissenschaftler verrückte Dudes mit Zauselhaaren sind. Noch bis in die 90er wunderte man sich im Fernsehen, wenn Forschende „ganz normal“ aussehen. Das Bild der Wissenschaft wurde in den letzten Jahrzehnten durch viele coole Kommunizierende (u.a. Minkorrekt, Mai Thi etc.) geradegerückt. Jetzt möchte ich meinen kleinen Beitrag dazu leisten, dass der Kunst auch ein Imagewandel gelingt.
Schönes Wochenende Dir,
Sebastian
Dennis
Hallo,
bin noch am Anfang der Folge, möchte mich auf diesem Weg nochmal herzlichst bei Sebastian bedanken für die Klasse Vorbereitung und Organisation der Tour, insbesondere dem Earl Dinner (tolle Restaurant-Empfehlung übrigens🤤)
Hat richtig Spaß und Lust auf mehr gemacht.
Und natürlich liebe Grüße auch an alle anderen die dabei waren!
Dennis
Lars Fabian
Hallo Sebastian,
nun bin ich auf dem Weg nach Lüdenscheid zum zweiten Rückspul-Rundgang. Die beiden Lichtrouten-Folgen sind die perfekte Reisebegleitung und die Vorfreude steigt. Erst im Tageslicht die Stationen deiner/eurer Kindheit entdecken und dann noch einmal abends ganz neu.
Schon jetzt einen wahnsinnig großen Dank an dich für die zahllosen Stadtführungen durch die Podcast-Ohrmuschel in den letzten Jahren und für die Organisation der heutigen Zusatz-Führung!
Ich freue mich und bis später, Lars
SarahCrusher
Ein paar Tage sind nun vergangen seit wir wieder von Lüdenscheid zurück sind und ich schaue mit der Folge im Ohr meine Digitalen-sowie Gedanken-Aufnahmen durch.
Die Vorstellung Mourning Heat von Bon Kim im Logenhaus empfand ich nicht als eine Art der Trauerbewältigung. Zumindest nicht wie die Künstlerin meinte. Es fühlte sich für mich an wie Aufnahmeritual für einen Club von extrem Introvertierten, die Kontakt suchen – bekommen aber letztendlich doch jeder in seiner Welt bleiben kann trotzdem aber jeder von der Verbindung untereinander profitiert weil das Gefühl der Einsamkeit verschwindet. Eigentlich so wie Social Media sein sollte in meiner positivster Vorstellung. Die Lämpchen hab ich als Wohnungen in verschiedenen Orten der Welt gesehen. Ich bin überrascht was die Künstlerin eigentlich damit aufzeigen wollte und bei mir so anders angekommen ist. Als wir in den Raum kamen waren auch noch nicht so viele Plätze gefüllt, es sind noch einige Leute eingelassen worden, so fühlte sich die Wartezeit für mich da auch nicht so langatmig an wie in der Folge beschrieben.
Im Forum lassen mich die kreisförmig angeordneten weißen Masken Resonair von Soobeen Woo nicht los. Als 90er Star Trek Kind hab ich Verbindung zu den Borg gesehen mit der Königin in der Mitte die alle anderen kontrolliert. Oder aber auch die Jem‘Hadar welche sich zur Ketracel-White Ausgabe treffen.
Jedoch auch das Bild früherer Großfamilien mit einer Person die alle zusammen hält, wenn sie wegfällt zerfleddern alle anderen Mitglieder in aller Welt und keinen Kontakt mehr haben. Irgendwie seltsame Gefühle lassen mich hier zurück.
Bei den zwei Kunstwerken aus dem Forum der „Dunkelkammer“ after (fleeting retention) von Slava Romanov sowie der schon viel erwähnten Memory Decay von Seoyeon Lee und der Außenprojektion von zerfließenden Wildblumen in Faces of the Universe von Tatsura Arai trage ich ähnliche Gefühle mit und verschwimmen jetzt mit zeitlichem Abstand auch zu einem stimmigen Dreiklang. Die Gefühle zu beschreiben fällt mir nicht leicht, es sind sowohl fröhliche als auch schwer wehmütige. Das Gefühl welches sagt dass manches gut ist in der Vergangenheit zu belassen, anderes schön ist erlebt zu haben und für viele Momente die Zeit einfach zu kurz ist obwohl dafür eigentlich mehr Zeit hätte genommen werden können.
Bei der Szene in dem Video von Seoyeon Lee vom verwandelten Onkel Willi hatte ich auch kurzzeitig den Eindruck Data mit einem Wild West Mantel wie in A Fistful of Datas zu erkennen.
Soviel zu meinen etwas kulturbanausigen Eindrücken.
Herzliches Dankeschön auch an Jan+Gemeinde für die Gastfreundschaft
und Sebastian für die Führung am Sonntag Abend und die Restaurantempfehlungen.
Beste Grüße zum letzten Lichtrouten-Abend.