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Vor einem guten Jahr erzählte die Rückspultaste in Folge 48 (486er mit 66 MHz) darüber, wie der PC in den Jugendzimmern der Podcaster ankam. Doch, machen wir uns nichts vor, für viele waren diese klobigen Tower mit DX-Prozessoren der Einstieg in eine neue Spielewelt.
Dabei waren die Personal Computer von IBM in den ausgehenden Achtzigern, was Gaming angeht, eine monochrome Angelegenheit mit Piepssound, über die C64- und Amiga-Daddelnde nur schmunzeln konnten.
Wie kam es also zum großen Durchbruch des PC als Spielemaschine der Neunziger? Was hatte die unerwartete Großzügigkeit eines Vaters damit zu tun? Und welche Spiele waren gern gesehen Gäste in Diskettenschächten und CD-ROM-Laufwerken? (Single Speed, versteht sich.)
Simon und Sebastian erinnern an eine große Technik-Explosion und schwelgen in Erinnerungen ihrer heißesten Spielerzeiten.
Rhemsey
Guten Morgen!
Ich habe es bereits auf Twitter geschrieben: Eine tolle Episode!
Ich erinnere mich auch noch sehr gut an meine damalige Zeit und dem Beginn meiner PC Ära.
Bei mir begann alles im Jahr 1992, zumindest mit dem PC. Zuvor besaß ich lediglich Konsolen wie Game Boy, NES und SNES. Für eine kurze Zeitspanne gab es noch einen Atari 600XL, mit dem ich allerdings nicht so richtig warm wurde.
Mit dem PC kam ich relativ spontan und unerwartet in Kontakt. Meine Eltern lebten damals bereits in Scheidung, sodass ich meinen Vater alle 2 Wochen am Wochenende besucht habe. Plötzlich stand dort dieser komische graue Kasten auf dem Wohnzimmertisch, auf dem oben drauf ein kleiner 13 Zoll Bildschirm stand. Mein Vater kaufte dieses Gerät als Gebrauchtware, noch vor dem Schreibtisch.
Das System bestand aus einem Desktop PC (286er, 4MB RAM, 40MB Festplatte, 3,5″ und 5 1/4 Zoll Laufwerke) und dem erwähnten 13 Zoll Farbmonitor. Das war für mir erst einmal etwas „neues“. Neues in Anführungszeichen, da ich auch zuvor bei meinem Onkel und meinem etwas älteren Cousin meinen ersten Kontakt mit derartigen Geräten feierte. Aber mehr als ein paar Blicke waren mir damals nicht gegönnt.
Zurück zu meinem Vater und dem PC auf dem Wohnzimmertisch, der direkt am Sofa stand. Vorinstalliert war neben DOS 5.0 auch schon Windows 3.1. Da vorerst keine Spiele vorhanden waren, mich aber die Technik bereits sehr faszinierte, ackerte ich mich durch den dicken MS-DOS Schinken. Nach dem Prinzip „Learning by Doing“, testete ich einfach alle möglichen Befehle durch. Natürlich verbunden mit einigen Rückschlägen (Fdisk, Format) und dutzenden Neuinstallationen von DOS und Windows. So faszinierte mich Paintbrush unter 3.1 mehr, als die beiden integrierten Spiele „Minesweeper“ und „Solitär“. Eine tolle und spannende Zeit des autodidaktischen Lernens, die auch meine spätere Berufswahl bereits in die richtige Richtung lenken sollte.
Auch das Innenleben des Computers lernte ich schnell kennen. Da mein Vater ein gelernter Elektriker war, besaß er auch selbst eine gewisse Neugierde. Berührungsängste gab es daher auch auf technischer Seite kaum. Natürlich lehrte mich mein Vater auch den nötigen Respekt vor eben Elektrizität und den möglichen Gefahren.
Aber nun endlich zu den Spielen. Mein allererstes „richtiges“ PC-Spiel war „Jetpack“, eine Art Plattform-, Rätsel-, Geschicklichkeitsspiel. Da ich bis zu diesem Zeitpunkt nur die Steuerung per Gamepad kannte, musste die Tastatur und deren Bedienung erst gelernt werden. Wirklich gut war ich in diesem Spiel nie!
Kurz darauf folgte das von Euch erwähnte „Commander Keen in Aliens Ate My Babysitter“. Ein toller Titel der mir auch heutzutage noch sehr viel Spaß bereitet. Nach vielen hundert Spielstunden mit Civilization und Master of Orion 1, landete ich mit dem zwischenzeitlich neuen PC (486er, 66 Mhz, Highscreen, Soundblaster 16) in der Shareware Szene. Auch wegen dem eher geringen Taschengeld, waren aktuelle AAA Spiele nur selten machbar und höchstens zum Geburtstag oder zu Weihnachten zu bekommen.
Natürlich durften als Star Trek Fan (die ersten Episoden von TOS habe ich bereits 1987 gesehen, ich selbst bin 1982 geboren) auch die beiden klassischen TOS Adventures „25th Anniversary“ und „Judgment Rites“ nicht fehlen. Bei „25th Anniversary“ biss ich mir auch die Zähne an den unnötigen und schwierigen Weltraumgefechten aus. Fürchterlich! Daher habe ich es damals auch nie durchspielen können, was mich über viele Jahre sehr geärgert hat. Mit dem Nachfolger „Judgment Rites“ wurde dann alles besser. Denn dank der drei Schwierigkeitsgrade, konnte man mit der leichtesten Stufe einfach alle Raumkämpfe aus dem Spiel streichen und sich dem tollen Adventure-Part widmen. Später folgten auch „A Final Unity“ und „DS9 Harbinger“.
Thema Shareware: Auch hier habe ich nahezu alles gesehen, getestet und gespielt bis ich viereckige Augen bekam (Zumindest nach der Aussage meiner Oma). Spiele wie „Fuzzys World of Miniature Space Golf“, „WinTrek“, „Jazz Jackrabbit“, „Epic Pinball“ und hunderte andere Titel haben mir enorm viel Spaß bereitet. Die meisten Spiele habe ich über Jahre hinweg und in tausenden investierten Stunden sorgsam archiviert und per Dosbox wieder zum laufen gebracht. Entstanden ist eine Datenbank, die inzwischen mehrere hundert Titel umfasst.
Die Wing Commander Reihe begann ich mit dem dritten Teil „Heart of the Tiger“, wobei ich den vierten Teil „The Price of Freedom“ für das bedeutend bessere Spiel halte. Weniger 0815 Alien-Kilrathi-Story, als fast schon SciFi Polit-Thriller.
Ich muss zugeben, die 90er Jahre in Sachen „Spiele“ nie so richtig verlassen zu haben. Auch heute bereiten mir diese alten Spiele noch bedeutend mehr Freude als heutige Titel. Die Pixel, die Sounds und Musiken wirken auf mich einen besonderen Zauber aus, vor allem in Verbindung mit den tollen Erinnerungen. Erinnerungen an meinen Vater, mit dem ich die ersten Multiplayer Spiele an einem PC zusammen spielte, oder meiner Mutter die plötzlich am PC saß und Solitär spielte. Da beide leider bereits 2015 verstorben sind, sind dies Erinnerungen die ich niemals missen möchte.
Durch Eure Podcast Folge (und auch durch meinen eigenen Retro Podcast und das besprechen der Spiele auf Emotions- und Erinnerungsebene und mithilfe meiner Gäste), bleiben diese Erinnerungen erhalten.
Vielen Dank dafür!
Viele Grüße
Kai (Twitter: @Rhemsey82 und @retrocast_de)
Jens
Liebe Rückspultaste,
mal wieder eine schöne Folge, die ich gerne gehört habe.
Als kleine Ergänzung möchte das etwas obskure Genre der Werbespiele erwähnen. Insbesondere die Art Department Werbeagentur GmbH (später unter an anderem Namen mit dem Moorhuhn in Erscheinung getreten) hat in den Jahren 93/94 einige recht aufwendig produzierte Adventures herausgebracht. Geworben wurde damit z.B. für die Telekom, Bifi oder die Dresdner Bank. Natürlich kein Vergleich mit Lucas Arts. Aber hey, sie waren kostenlos und dafür wirklich nicht schlecht.
Eines jener Spiele, nämlich Captain Zins, war mein allererstes PC-Spiel. Nachdem ich es am Weltspartag 1994 erhalten hatte, grübelte ich zwei Jahre lang, was wohl Großartiges auf dieser grünen Diskette verborgen war. Denn der erste PC stand bei uns zu Hause erst Ende 1996. Völlig unerfahren im Umgang mit Computern, bekam ich den Captain nur mit Mühe und Not ans Laufen – und war anschließend heillos überfordert mit dem Spiel selbst. Aus heutiger Perspektive betrachtet, ist es ein wirklich simples Adventure. Mir fehlte damals wohl die Spielerfahrung (und vermutlich auch der Grips).
Myst hingegen hat mich derart fasziniert, dass ich 1997 über Wochen bis Monate daran gerätselt habe und es schließlich auch lösen konnte. Ich weiß noch, dass ich teilweise die Musik ausstellen musste, weil mich die geheimnisvoll-bedrückende Stimmung in einigen der Welten zu sehr mitgenommen hat. Albern, wenn man sich die Dia-Show heute noch mal ansieht.
Viele Grüße
Jens
A.C.T.2K
Ich war ganz kurz davor mich zu beschweren dass Jan nicht aufgetaucht ist. Abgesehen davon aber auch wieder ein wunderbares Thema und Umsetzung mit erschreckend ähnlichen Erinnerungen im eigenen Gehirn. Ich danke Euch fürs anstubsen der eingeschlafenen Lebenseindrücke. Gerne so fortsetzen.
Jan
Ich finde, jeder darf (vielleicht sogar sollte) sich immer beschweren, dass Jan nicht dabei ist! 🙂
Aber ich durfte ja dabei sein! 😉
Christian Moritz
Ich habe damals mit einem Schulkollegen unsere Schule in Quake III nachgebaut, es war unglaublich detailliert. Jede Treppe, jeder Raum wurde genau nachgemessen. Texturen wurden fotografiert, es sprengte unsere Arbeitsspeicher. Es war unmittelbar vor Erfurt, wir stellten das Projekt dann direkt nach den Vorkommnissen 2002 ein. Diese Zusammenarbeit an einem 3D-Design prägte mich jedoch. Ich startete mit dem für mich noch recht neuen Internetzugang international mit Gleichgesinnten neue Mods zu bauen (nicht ganz so erfolgreich wie Counter Strike) aber dafür vielleicht kreativer. Am Ende bin ich dann beruflich auch in die Artdirektion gewechselt und habe heute viel mit 3D- und Motion-Design zu tun.
Der Beginn liegt für mich ganz klar in dieser Schul-Map, die zeigte was in Teamarbeit und mit durchschnittlichen PCs möglich ist.
Ich schreibe den Kommentar noch während ich die Folge der Rückspultaste höre, es ist einfach mal wieder große Klasse. Jede Folge mit Simon ist eine großartige.
Vielen Dank!
Schöne Grüße
Mo
jensverschwoerungsopfer
Schöne Folge! Ist echt erstaunlich wie nah das an meiner eigenen Biografie ist (Jahrgang 81). Vom ersten Vectrex Ende der 80er, zum Gameboy, Atari und Mitte der 90er dann der erste PC. Die genannten Spiele hab ich größtenteils auch alle gespielt. Ob Monkey Island, Maniac Mansion, C&C, Warcraft, Jagged Alliance, Doom oder Wolfenstein (wobei ich nicht mehr weiß wie ich da ran gekommen bin). Wieviele unzählige Stunden ich mit Civilization2 verbracht hab. Aber (leider) ist es heute zeitlich nicht mehr drin, das Angebot und die Alternativen sind so groß, im Zweifel schau ich dann doch lieber eine neue Serie. Oder hör Trek am Dienstag ;).
beaglejohn
War schon ein Wahnsinn damals, was die Geschwindigkeit der Entwicklungen anging. Innerhalb weniger Jahre wurde der PC von der verachteten Arbeitskiste zur „must have“ Spielemaschine. Hab letztens erst wieder in einer nostalgischen Anwandlung „Space Quest 1“ in der VGA-Version von 1991 gespielt – mit Roland MT32 Sound (natürlich emuliert und in der DOS-Box). Ist schon erstaunlich, was da ein entsprechend ausgestatteter PC zu dieser Zeit schon drauf hatte.
Aus dem Jahr 1994 – und damit in eurer Timeline – ist übrigens „Beneath A Steelth Sky“. Sollte dem Adventure Fan alter Schule Sebastian – wie ich auch einer bin – gefallen. Dieses Game hat einen aktuellen 2020er Nachfolger, der sich „Beyond A Steelth Sky“ nennt. Ich habe es noch nicht gepielt, aber direkt gekauft und es sieht fantastisch aus.
Ebenso empfehlenswert ist das 2019er Adventure-Game „Trüberbrook“, welches alle Nostalgiedrüsen aktiviert. Es ist graphisch einfach wundervoll und ein richtig schönes klassisches Sci-Fi Point & Click Adventure mit gehörigen Portion Humor. Überhaupt ist das totgesagte Point & Click Adventure in den letzten Jahren erstaunlich wiederbelebt worden. Revolution hat nochmal einen Teil 5 von „Broken Sword“ (Baphomets Fluch hieß die Reihe auf deutsch) herausgebracht. OK – ist nicht so super wie die alten Teile, aber immerhin. Oder das 2018er „The Station“ – kein Kritiker-Highlight und für geübte Spieler vielleicht in einer Stunde durchgespielt, aber ich finde, es vermittelt eine fantastische Atmosphäre und ein (wenn man es das erste Mal spielt) überraschendes Ende. Was ich damit sagen will, ist, dass es durchaus moderne Spiele gibt, die halbwegs aktuelle Hardware in Grafik und Sound ausnutzen und trotzdem ein nostalgisches Feeling im Sinne, so hätte ich mir die Adventures in den 90igern gewünscht, vermitteln. Was nicht das Gleiche ist, wie das Remastering von alten Spielen. „Monkey Island“ ist da nicht in allen Teilen so gut gelungen. Sieht gut aus, ja – fühlt sich aber irgendwie steriler an. Ich hab mir auch das remasterte „Day Of The Tentakel“ geholt, aber noch nicht gespielt. Sah aber im ersten Reinschauen so aus, wie ich es mir auf heutigem PC wünsche. Naja, deswegen hab ich es ja auch haben wollen. 🙂
Apropos wünschen: Bei „Trek am Dienstag“ gibt es ja immer mal eine Sonderfolge „Trek am Freitag“. Bezogen auf diese Rückspultaste würde ich mir mal vom Experten Simon eine Sonderfolge „Play now“ bezogen auf diese Folge wünschen, in der er auf die, in der Folge erwähnten, aktuellen epischen Games eingeht und uns alten Säcken mal erklärt, was da so abgeht. Wer spielt das? Woher nehmen diese Spieler*innen die Zeit dafür? (Müssen die nicht in die Schule?) Wie sind da die internationalen Unterschiede? Ist das inzwischen eine E-Sportart? Simon hat ja zu Recht, denn mir ging es genau so, beschrieben, dass die alten Jump ’n Run Games sauschwer waren. Auch andere Action Games, wie z. B. (Sci-Fi) Rennspiele mit Waffeneinsatz und so Extras zum Einsammeln unterwegs erforderten echt hohe Konzentration. Aktuelle Teile von z.B. „Assasins Greed“, „The Elders Scroll“, „Final Fantasy“, „Zelda“ oder auch „The Witcher“ wirken auf mich ja auf den ersten Blick wie ein Open World RPG oder Adventure mit einer epische Story, sind aber beim Spielen unglaubliche Action-Monster, in denen man in den entsprechenden Szenen voll on the point sein, und vor allem seinen Controller wie eine Klaviertastatur beherrschen muss. Üben die Kids das? Kann man das als als neue Sportart mit echten Profis sehen? Gibt’s da echt noch Kids, die solche Spiele nur nebenbei und als reine Freizeitbeschäftigung spielen und so ein Spiel trotzdem durchspielen können? Wenn ja, was haben diese für New-Generation Fähigkeiten? Das wäre schon fast eine Doku wärt, wenn man die finanzieren könnte. 😀 Aber vielleicht traut sich Simon ja mit dem Mikro zu ein paar erhellenden Interviews in die Schulen seines Umfeldes raus?
Auf jeden Fall war es wieder eine sehr hörenswerte Rückspultaste, wie auch die Maniac Mansion Folge und „Jenseits des Rauschens“ waren. Letztere nicht zuletzt auch deshalb, weil dort kluge Worte gesagt worden, Medienkompetenz und ihre Notwendigkeit in der schulischen Vermittlung betreffend.
Schade war halt nur, dass es ein Corona-konforme Form war und nicht ein persönliches Treffen. Das hat anderen Rückspultasten oft ein ansprechendes „Freunde-treffen-sich-Flair“ gegeben, dass trotz des „nur Hörens“ irgendwie angenehm rüber kam. Aber alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei und so kommt das bestimmt auch wieder.:)
beaglejohn
Was ich mich im Nachhinein noch frage: Auch, wenn ihr gesagt habt, dass ihr nur die Spiele besprecht, die bei euch persönlich auf Disk oder Festplatte gelandet sind in jenen Jahren, frage ich mich, auf welchem Planet ihr gelebt habt, dass euch nie Westwood Spiele der „Kyrandia“ Reihe oder „Lands Of Lore“ untergekommen sind? Auch das im Jahr 1991 erschienene, vom nicht unbekannten Hersteller Dynamix produzierte und von Sierra vertriebene „must have“ Adventure „Heart Of China“ ist euch nie untergekommen?
Sprecher
Diese wunderbare Folge hat mir eine sehr lange Autofahrt wesentlich angenehmer gemacht als ich dachte, dass sie wird. Hat echt Spaß gemacht! Gerne würde ich weitere Geschichten von den Lucasfilm-Games-Spielen der 1980er und 1990er Jahre von euch hören. Mein erstes PC-Spiel war ‚TIE Fighter‘ von LucasArts. Aber das ist ja dann eher am Ende der von euch betrachteten Zeit.
Torq
Herrlich Folge!!!
Die Zeitreise hat mich glatt an eine Rezension aus der Powerplay erinnert, die ich Ende der ’90 gelesen habe.
Wertung: 3%
Schwächen:
– schlechte Grafik
– miese Steuerung
– öde Geschichte
– teuer
Stärken:
– leicht zu deinstallieren
Leider habe ich vergessen, welches Spiel sie betraf…
Jan (@ParanoyerTweets)
Butter bei die Fische: ich habe die „Maniac Mansion“-Folge bis heute nicht durchgehört. Ich kenne weder das Spiel noch habe ich Interesse daran, darum tat es mit einerseits leid, dass ich diese sicherlich sehr aufwändige und mit viel Herzblut gemachte Sendung so verschmähte, auf der anderen Seite war ich, als ich diese Folge hier sah, nicht sonderlich erbaut. Nicht schon wieder eine Computerspiel-Sendung!
Aber, und das ist in meinem Fall ein großes Aber, ihr habt es geschafft, dieses für mich nur periphär interessante Thema so zu besprechen, dass ich über weite Strecken sehr unterhalten war (gegen Ende kannte ich die Spiele nicht mehr, aber das ist ja meine „Schuld“) und sogar einen Mega-Flashback bei „Hocus Pocus“ bekam, das ich auch gespielt, aber bis dato komplett aus meiner aktiven Erinnerung gelöscht hatte.
Ich war immer nur Anwender, nie Schrauber, Bastler oder jemand, der aus eigenem Antrieb das Betriebssystem neu aufspielte, wenn es nicht absolut nötig gewesen wäre. Und auch Spiele habe ich eher sporadisch und nie sonderlich ausdauernd gespielt. „Gianna Sisters“, „Lode Runner“, „Worms II“ – die Liste ist vergleichsweise überschaubar. Heute würde ich mangels Interesse und Zeit wohl auch nichts mehr in diese Richtung beginnen, egal ob auf dem PC oder auf der Konsole. Und trotzdem habt ihr es mal wieder geschafft, mir ein wohliges Retro-Gefühl zu verschaffen – und das bei einem Thema, dass ich von mir aus erstmal nicht auf der Prioritätenliste ganz nach oben setzten würde. Das spricht wieder einmal für die Qualität dieses Podcasts!
Bleibt nur noch eine Frage offen: Wann kommt die Sendung über seltsame und/oder herrlich-sinnlose Anwendungen? Und wird das Titelbild im Design einer Data Becker-Ausgabe gehalten sein? 😉
Michael
Hallo an Alle! 😉
Ich bekam meinen ersten PC im Jahr 1998. Die Spezifikationen habe ich nicht mehr genau parat, aber der Prozessor war ein Celeron mit 400 MHz und der Arbeitsspeicher hatte eine Größe von 64 MB. Der schwere Röhrenmonitor mit seinen Lüftungsschlitzen fand auf meinem Schreibtisch gerade so Platz. Das Betriebssystem Windows 98SE machte mich ganz stolz, weil ich zuvor in der Schule nur Windows 95 gesehen hatte. Es war schon toll, endlich so eine Maschine zuhause zu haben! 😁
Ich bekam den PC auch, um damit Schularbeiten zu erledigen, aber genau wie bei euch landeten ganz schnell diverse Spiele auf der Festplatte. Dabei hatten es mir die Strategiespiele besonders angetan. Mein erstes Spiel war auch ein RTS-Game. An den Titel kann ich mich nicht erinnern, aber es war ziemlich schlecht, mit ruckelnder Grafik und nicht funktionierender Kollisionsabfrage, so dass meine Einheiten regelmäßig in Felsen oder anderen Objekten verschwanden und dort hängen blieben. Ich bin dann zu „Command and Conquer – Tiberian Sun“ gewechselt und fand es richtig geil! 😉 Später kamen „Starcraft“, „Age of Empires“, „Pharao“, „Zeus – Herrscher des Olymp“, „Die Siedler 3“, „Civilization II“, „Call to Power“, „Der Verkehrsgigant“, „Der Industriegigant“ (beide von JoWood) und Perlen wie „Pizza Connection“ hinzu, was ich bis heute einfach großartig finde. Ich war ein richtiger „Strategie-Nerd“! 😅
Bei den Adventures erinnere ich mich an „Flight of the Amazon Queen“, „Beneath a Steel Sky“ und „The Longest Journey“. Den Bereich RPG bildeten bei mir „Diablo II“, „Gothic II“ und das Add-On „Die Nacht des Raben“, das Star Wars-Rollenspiel „Knights of the Old Republic“ und „Vampire – The Masquerade Bloodlines“. Von den berühmten Lucas Arts-Adventures hatte ich auch eines oder zwei, weiß aber nicht mehr, welche. „Myst“ habe ich angespielt und war von den schönen Standbildern und der dichten Atmosphäre gefesselt, habe es aber nie zu Ende gespielt. Da waren mir Aufbaustrategie und Wirtschaftssimulationen doch wichtiger.
Jetzt höre ich mir erstmal euren Podcast an. Übrigens hat der liebe Kai in seinem eigenen Podcast einige schöne Diskussionen zu Spielen aus der „guten alten Zeit“ hochgeladen, u.a. zu dem von Simon und Sebastian (und vielen anderen) heiß geliebten Adventure „The Dig“. Hört mal rein, es lohnt sich:
https://retrocast.de/
LL&P 🖖 👋
Michael
Nebelkerze
Hallo,
das ist wiedermal eine super Podcastfolge!
Ich hatte damals Star Trek Final Unity geschenkt bekommen, konnte es aber leider nicht spielen, weil ich nur einen 486 SX 25 hatte, also einen Computer ohne mathematischen Koprozessor. Die Weltraumkaempfe in dem Spiel liefen deshalb nicht. Was habe ich mich geärgert! Immerhin konnte ich das Intro schauen, was mich sehr beeindruckt hat.
Viele Grüße
Nebelkerze
Anarch
Meinen ersten Computer kaufte ich erst im Studium (ca. 2001). Ohne Internet. Ich war daher geflasht, als ich in diversen Retropodcasts hörte, dass sich manche Familien so ein Teil schon in den 80ern leisten konnten. Das war in meinem Umfeld kein Thema. Ab der 7. Klasse gab es aber Informatikunterricht: First (PC-)Contact! 😀
Ich bedauere den späten Einstieg. Leute, die den Werdegang des Computers Hands-on miterlebt, Programme schon als Kind abgetippt und mit Kumpels durchdiskutiert haben, nehmen aus der Zeit ein vertieftes Verständnis mit, das mir bis heute fehlt. Ihr habt das von der Pike auf gelernt.
Das erste PC-Spiel, an welchem ich mitklicken durfte, war Blade Runner (>1997). Bei Point-&-Click-Adventures bin ich (meist) auch geblieben. Es würden mich viele Genres interessieren, aber ohne God-Mode ist der Spass für mich schnell zu Ende.
Myst fand ich beklemmend einsam. In Games brauche ich soziale Interaktion (Dragon Age Origins fand ich darum klasse). An den Rätseln in Myst bin ich gescheitert. Dass es populär war, wäre mir damals im Traum nicht eingefallen.
Michael Kleu
Mein erstes PC-Spiel war Anno 1602, weil ich super lange beim Amiga 500 geblieben bin.
Nach dem Studium habe ich bestimmt 10 Jahre kaum gespielt, wenn dann nur 10 Jahre alte Spiele für wenig Geld und immer wieder Civ I bis III.
Neben den von Euch genannten Gründen führe ich das besonders auf einen Umstand zurück: Kaum ein Spiel kann mich heute dauerhaft fesseln.
Durch GOG und die PS4 spiele ich jetzt aber wieder etwas mehr.
Abgesehen davon genieße ich es wirklich, Euch reden zu hören, ohne dass es um Star Trek geht.
Michael Kleu
Bei Indy IV bin ich damals auf dem Amiga übrigens genau an der Stelle hängen geblieben, von der ihr in der Sendung berichtet. Diese Sache mit der Landvermessung. Ich muss das unbedingt mal nachholen.