Der Retro-Podcast. Popkultur und Persönliches von gestern, vorgestern und vorvorgestern.

093: 1988

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Zum siebten Mal präsentiert die Rückspultaste ihren traditionellen 35-Jahres-Rückblick. Fast 300 Meldungen aus Popkultur, Weltgeschichte und Lüdenscheid haben Jan, Christian und Sebastian zusammengestellt, um für euch das Jahr 1988 wieder lebendig werden zu lassen.

Tauwetter am Eisernen Vorhang mit einem widerwilligen Erich – die Landung eines kleinen, rotbraunen Außerirdischen im ZDF und seine anschließende Eroberung Deutschlands – die wohl berüchtigtste Geiselnahme der Bundesrepublik – und im Lokalbereich alles von kleinen Münchhausens bis hin zu großen Bauprojekten. Da können die drei Podcaster nur schmettern: Don’t worry, be happy!

Wie immer ein monumentaler Jahresreigen mit Sensationen, Entsetzlichkeiten und Trivialitäten.

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094: Videotext für alle

  1. KhlavKhalash

    Yes! Da geht die Stimmung gleich massiv in die Höhe. Eine meiner Lieblingsserien in der RST. Vielen Dank an Euch!

  2. Daniel

    Moin, bin erst 2 Stunden drin, aber mal eine Frage: ist Christians Originaltonspur verloren gegangen, oder nimmt er tatsächlich mit einer Kartoffel auf?
    Irgendwie triggert mich dieses Geknackse 😀

    Trotzdem super wie immer bisher, ich gönne mir jetzt den Rest.

    • Sebastian

      Auch ich war einigermaßen entsetzt, als die Tonspur bei mir ankam, weil Christian per Zoom so glockenhell wie eh und je klang.
      Wir können es uns nur so erklären, dass er in Zoom den Ton des guten, teuren Mikros einspeiste – und beim Aufnahmetool leider das Notebook-eigene Mikro ausgewählt hatte.
      Unser Nachbearbeitungstool hat – von den Knacksern mal abgesehen – eine Menge gerettet, aber leider ist es so, wie es ist.
      Immerhin: Damit haben wir einen neuen Punkt auf der Pre-Flight-Checkliste!

  3. Brigitte Heyer

    Hallo Jungs,

    Krieg der Zimtsterne Episode VII: Das Erwachen des Backofens. Nachdem die letzte Plätzchensaison in Wasser gefallen war, weil mein Ofen schlapp gemacht hat, bin ich jetzt wieder voll in action. Aber für euch und den Jahresrückblick habe ich natürlich immer Zeit, auch wenn er sechs Stunden dauert. Und natürlich möchte ich gerne auch wieder ein paar Ergänzungen und persönliche Anmerkungen beisteuern, wenn Ihr gestattet.

    Tanzkurs: Ihr seid total die Klischee-Jungs. Wieso tun sich Männer immer so schwer mit dem Tanzen? Der Sportunterricht in der Schule war auch für mich immer ein Horror, aber es ist ein Unterschied, ob man zu etwas gezwungen wird oder ob man es selber will. Ja, klar, alleine wäre ich nie zur Tanzschule gegangen, aber als wir auf eine Hochzeit eingeladen wurden, da meinte mein Bruder: Tja, dann müssen wir wohl. Und ich glaube, es war ungefähr um die Zeit, ca. Anfang bis Mitte der 80er.

    4. Januar: Nach 74-tägiger Alleinfahrt über den Atlantik mit einem Katamaran erreicht der Hamburger Konditor, Survival-Experte und Menschenrechts-Aktivist Rüdiger Nehberg (52) die brasilianische Küste. Damit will er auf die Lage brasilianischer Ureinwohner aufmerksam machen.

    Rock n Roll Hall of Fame: Sebastian, benutzt du kein Wikipedia für deine Recherchen? Der Artikel ist eigentlich ganz informativ. Wie euer A&A-Offizier bereits in den letzten Jahren berichtete, wurde die Hall 1986 gegründet. Interpreten können frühestens 25 Jahre nach Erscheinen ihrer ersten Platte aufgenommenen werden. Guckst du hier:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Rock_and_Roll_Hall_of_Fame

    28. Januar: Der DDR-Nuklearphysiker und Atomspion Klaus Fuchs (77) stirbt in Ost-Berlin. Er war maßgeblich im Manhattan-Projekt beschäftigt und half der Sowjetunion, ihre eigene Atombombe zu entwickeln.

    9. Februar: Das britische Unterhaus gibt seine Zustimmung zu Fernsehübertragungen von Parlamentsdebatten. Die Gegner, darunter PM Thatcher, befürchten einen Autoritätsverlust in der Bevölkerung. Und womit? Mit Recht! („Order! Order!!“)

    Der Streik der Taxifahrer hat mit der Gesundheitsreform von Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm (CDU) zu tun. Darin waren massive Leistungskürzungen vorgesehen, u.a sollten Taxifahrten zur ambulanten Behandlung beim Arzt außer in Härtefällen von den Krankenkassen nicht mehr erstattet werden. Damit brach eine wichtige Einnahmequelle weg. Ich war damals im zweiten Lehrjahr als Sozialversicherungsfachangestellte und konnte einen guten Teil dessen, was ich bis dahin gelernt hatte, schon wieder vergessen.
    Guckst du hier:
    https://www.spiegel.de/politik/bluem-laesst-den-kleinen-mann-bluten-a-58530015-0002-0001-0000-000013492920

    Die Olympischen Spiele in Calgary hatten zwei kuriose Highlights aufzuweisen: Der britische Skispringer Michael Edwards, gen. Eddie „the Eagle“, und die Bob-Mannschaft aus Jamaika, beide durch Kinofilme unsterblich geworden („Alles ist möglich“ 2016, „Cool Runnings“ 1993). Damals hatte ich jedoch nichts davon mitgekriegt, weil mich Sportberichte generell nicht interessiert haben und ich ihnen eher aus dem Weg gegangen bin.

    26. März: Nach dem Gewinn ihres vierten Weltmeistertitels erklärt Eiskunstläuferin Katharina Witt (22) ihren Rücktritt vom Amateursport. Ja, Eiskunstlauf war das einzige, was mich halbwegs interessierte, aber das war auch nur eine Phase.

    Nico Santos wurde geboren in Bremen als Nico Wellenbrink. Da seine Familie jedoch kurz nach seiner Geburt nach Mallorca auswanderte, und er deshalb spanisch-sprachig aufwuchs, nahm er später den Künstlernamen Santos an.

    Beteigeuze ist keine Galaxie! Es ist ein Stern im Sternbild Orion, genauer gesagt, der rote Schulterstern, auch als Alpha Orionis bekannt.

    So, das erste Blech ist fertig, schnell das nächste in den Ofen schieben. Bin gleich wieder da…

    🍪 Eure Bridge

  4. Hallo ihr drei,

    sechs Stunden sind ein Brett, aber ich habe bis zum Schluss durchgehalten. Waren manche Sachen dabei, die ich noch nicht auf dem Zettel hatte. Vielen Dank für eure Mühen!

    Danke auch an Bridge für die interessanten Anmerkungen.

    Weil ich ein großer Chronik-Nerd bin, mag ich auch ein paar Kleinigkeiten ergänzen…

    14.01. — Bundesumweltminister Klaus Töpfer lässt der Brennelemente-Firma Nukem bei Hanau die Betriebsgenehmigung entziehen, nachdem schwerwiegende Unregelmäßigkeiten bei der Nuklearfabrik bekannt geworden sind. Der „Atommüllskandal“ ist neben dem „Kälbermastskandal“ ein großes Thema 1988 und schafft es unter die Wörter des Jahres. Und apropos Sprache: „Nukem“ ist wirklich der ungünstigste Name, den man sich in dieser Branche geben kann (vgl. https://www.deutschlandfunk.de/prozessbeginn-vor-30-jahren-die-aufarbeitung-des-hanauer-100.html).

    01.03. — In Nordrhein-Westfalen wird ein Modellversuch mit der Ersatzdroge Methadon als Entzugshilfe für Heroinabhängige gestartet. Anfangs stark umstritten, verhindert der Ersatzstoff die Beschaffungskriminalität und steht seit 2005 auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der WHO.

    27.03. — Die Sendung mit der Maus vom 27. März erklärt die Funktionsweise eines Atomkraftwerks und weist auf die Gefahren hin, die mit dieser Art der Stromerzeugung einhergehen. Nicht nur trägt Moderator Christoph Biemann in der „Atom-Maus“ zum ersten Mal jenen grünen Pullover, der von nun an sein Erkennungsmerkmal ist. Die Sondersendung erhält auch zahlreiche Auszeichnungen und steht aufgrund ihres Erfolgs Pate für weitere Spezialausgaben wie die „Nachkriegs-Maus“, die „Russland-Maus“, die „Erdöl-Maus“ oder die „Müll-Maus“ (vgl. https://presse.wdr.de/plounge/wdr/programm/2021/03/20210307_50_jahre_maus_chronik.html).

    irgendwann im Mai — McDonalds führt in der Bundesrepublik die Juniortüte ein. Außerdem beginnt der Fast-Food-Konzern 1988 eine Werbepartnerschaft mit Thomas Gottschalk: Bis 1990 werden 16 Spots gedreht (vgl. https://web.archive.org/web/20210924174627/https://www.bigmac.de/mai/files/pdf/mcdonalds_deutschland_eine_erfolgsgeschichte.pdf).

    auch im Mai — „Nur keine Sentimentalitäten!“ Erika Fuchs gibt im Alter von 82 Jahren ihren Posten als jahrzehntelange Chefredakteurin der Micky Maus ab und tritt in den Ruhestand (in Heft Nr. 21 vom 19. Mai 1988 ist sie erstmals nicht mehr als Chefredakteurin genannt).

    25.05. — In der Sportabteilung des Berliner KaDeWe detoniert um 23:15 Uhr ein Sprengsatz, der Sachschäden in Höhe von etwa 250.000 Mark verursacht. Mit der Androhung weiterer Explosionen erpresst der arbeitslose Lackierer Arno Funke den Herti-Konzern erfolgreich um 500.000 DM. Als die Beute 1992 aufgebraucht ist, tritt er unter dem Decknamen Dagobert erneut als Kaufhauserpresser in Aktion.

    15.08. — Als Ferrero nach der Sommerpause wieder mit dem Verkauf der Überraschungseier beginnt, befinden sich zum ersten Mal die Happy Hippos in jedem siebten Ei. Die vom Illustrator André Roche entworfenen Nilpferde markieren einen Wendepunkt im Marketing der Schoko-Eier: Statt vorwiegend auf Lizenzfiguren zu setzen, versteckt Ferrero von nun an vor allem Eigenkreationen wie die Crazy Crocos, die Peppy Pingos oder die Drolly Dinos in den gelben Kapseln. Sie alle sind Kreationen von André Roche und werden in den 90er Jahren zu beliebten Sammelobjekten.

    04.09. — Auf dem Flugplatz Hartenholm in Schleswig Holstein wird das „Werner-Rennen“ zwischen Brösel und Holgi ausgetragen. Comiczeichner Rötger Feldmann tritt mit einem eigens angefertigten Motorrad gegen den Kieler Gastwirt Holger Henze in einem Porsche 911 an. 200.000 Motorrad-Fans besuchen das Spektakel und hinterlassen ein Schlachtfeld; die Aufräumarbeiten dauern zwei Wochen (vgl. https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/1988-Werner-Rennen-hebt-Hartenholm-aus-Angeln,broesel101.html).

    03.11. — In der US-amerikanischen Talk Show „Geraldo“ ereignet sich eine legendäre Prügelei vor laufenden Kameras: Nicht nur die Gäste und das Publikum dreschen aufeinander ein, auch der Moderator Geraldo Rivera trägt eine gebrochene Nase davon. Vielleicht die Mutter aller Talk-Show-Ausraster (vgl. https://www.youtube.com/watch?v=6ySnJEqjSBo).

    07.11. — Erste Folge „Glücksrad“. Mit über 4000 produzierten Folgen die am häufigsten gesendete Spielshow im deutschen Fernsehen.

    11.11. — Ronald Reagan, der Schauspieler? Nein, der Bankräuber… Der Österreicher Johann Kastenberger alias „Pumpgun-Ronnie“ wird verhaftet, nachdem er im Verlauf des Jahres zahlreiche Kreditinstitute überfallen hat. Er war dabei stets ausgerüstet mit einer Pumpgun und maskiert mit einer Ronald-Reagan-Maske. 2002 erschien in Anlehnung an den Fall der Roman „Der Räuber“, welcher 2009 unter dem gleichnamigen Titel verfilmt wurde.

    25.11. — Der Bundestag verabschiedet die umstrittene Gesundheitsreform, die den gesetzlichen Krankenversicherungen jährlich Einsparungen von 14 Milliarden D-Mark bringen soll. Die vorausgehende Debatte war von solchen Ausmaß, dass „Gesundheitsreform“ zum Wort des Jahres 1988 gewählt wurde.

    24.12. Das Time Magazine ernennt die bedrohte Erde zum „Planet des Jahres“. Erst zum zweiten Mal überhaupt (nach dem PC im Jahre 1982) erhält ein unbelebtes Objekt anstelle einer (männlichen) Person die Auszeichnung (vgl. https://www.upi.com/Archives/1988/12/24/Time-man-of-year-is-Planet-Earth/6501598942800/).

    Und eine kleine Korrektur: Der Soundblaster wurde erst 1989 auf den Markt gebracht (vgl. https://sg.creative.com/corporate/milestones?year=1986%20-%201990)

    Viele Grüße
    Jens

    • Bridge 66

      hallo Jens,

      auch dir vielen Dank für deine Anmerkungen. Das Werner-Rennen war ein großes Ding damals bei uns im Norden. Auch wer kein Fan der Comics war, kam nicht umhin, zumindest davon zu hören.

      🖖 Bridge

  5. Roger

    Hallo zusammen

    Yes, ich liebe ja eueren Jahresrückblick. Bin noch nicht ganz durch damit (stecke grad im Oktober fest), aber ein paar Kommentare möchte ich doch schon loswerden:

    ESC-Sieg der Schweiz; Ja, daran kann ich mich tatsächlich erinnern, bei uns in der Schweiz war der Song von Céline Dion extrem hoch im Kurs, lief x-mal am Tag im Radio und obwohl ich im zarten Alter von knapp 8 Jahren den ESC nicht live gesehen habe, kriegte ich die Begeisterung um dieses Lied hautnah mit.

    Es lohnt sich an dieser Stelle, auf Youtube den letzten Teil des Votings anzuschauen (los jetzt… und tschüss)

    Spoiler: Vor der letzten Wertung lag Grossbritannien vorne, die Schweiz fünf Punkte dahinter. Die letzte Jury war jene aus Jugoslawien. Sie vergab an die Schweiz sechs Punkte, somit lagen wir knapp vorne. Aber wenn nun Jugoslawien irgendwelche Punkte an das UK vergeben würde, wäre die Sache klar gewesen zugunsten der Briten. Ok, weiter geht’s. Die 7 Punkte gingen an irgendwen, die 8 Punkte ebenfalls… und als auch die 10 Punkte nicht an Grossbritannien vergeben worden waren, lief alles auf die allerletzte Wertung heraus. Und dann sagte die Trulla aus Ljubljana tatsächlich: „And finally… France…“ die 12 Points hörte man gar nicht mehr, das ging im (Schweizer) Jubel und in den allgemeinen Tumulten unter. Wow… uff… geschafft…

    Zu Graf Duckula: Ich hatte mit ihm deutlich weniger Mühe als später mit Darkwing Duck. Igor, den Butler, fand ich sogar echt kultig und der wurde zu meiner absoluten Lieblingsfigur. Die Serie und auch die Comics waren ok.

    Ich freue mich auf den Schlussspurt (November und Dezember) und dann auf die weiteren Folgen der Rückspultaste, welche ihr noch vorhabt.

    Beste Grüsse

    Roger

  6. Bridge 66

    So, da bin ich wieder.

    Im zweiten Quartal habt ihr ja einige spektakuläre Ereignisse ausgelassen:

    2. April: Boris Becker gewinnt das World Championship Tennisturnier in Dallas. Bei der Verlesung der Nachricht in der Tagesschau verspricht sich Dagmar Berghoff und bekommt einen Lachanfall: WC… Turnier…

    weniger lustig:
    28. April: Auf einem Flug über Hawaii wird in 7300 m Höhe das Dach einer Boeing-Passagiermaschine der Aloha Airlines teilweise abgerissen. Dem Piloten gelingt es, auf Maui notzulanden. Eine Stewardess kommt ums Leben, 65 Personen werden verletzt. Ursache des Unglücks war Materialermüdung und Korrosion durch die salzhaltige Umgebung.

    Lokales:
    10. Mai: Hamburgs Erster Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD) erklärt überraschend seinen Rücktritt. Als Begründung nennt er persönliche Motive und betont, es habe nichts mit der Hafenstraße zu tun (euer A%A-Offizier berichtete). Als Nachfolger schlägt er seinen Parteifreund Henning Voscherau vor. Dieser berichtete später in einem Interview für „Hamburg damals“, er habe von nichts gewusst und erst aus dem Autoradio davon erfahren. „Mir ist fast das Lenkrad aus der Hand gefallen.“

    12. Mai: Elitetruppen der indischen Armee stürmen den Goldenen Tempel von Amritsar, in dem sich hunderte von extremistischen Sikhs verschanzt haben und vertreiben die Besetzer nach dreitägigen blutigen Gefechten. Der Tempel wird dabei schwer beschädigt. Das wird Folgen haben…

    Nein, Trouba- äh, Sebastian, du wirst nicht singen! Zumindest nicht „Im Nin’alu“. Mit diesem Titel begann eine Welle des Ethno-Pop, auch wenn es natürlich schon vorher Musik dieser Art gegeben hatte, sie war nur nicht so präsent im Radioprogramm. Den Song fand ich so faszinierend, daß ich mir gleich die LP gekauft habe.

    29. Juni: US-Start von „Coming to America“ (Der Prinz von Zamunda). Eine Woche später startete er im United Kingdom. Ich befand mich gerade zu meinem zweiten Besuch in London und schaute den Film dort im Kino. Als ich später versuchte, meiner Gastgeberin zu erzählen, worum es in dem Film ging, mußte ich feststellen, daß ich zwar einigermaßen Englisch verstand, aber beim Sprechen es doch noch ziemlich haperte.

    Kleine Korrektur: Der Brand in der Sesamstraße ereignete sich nicht im Studio Hamburg sondern in einem Lager des NDR in Buxtehude (Kleinstadt vor den Toren Hamburgs).

    Moment, der Wecker klingelt ⏰ komme gleich wieder…

  7. stef baura s

    Danke an die Vorschreiber, die die Chronik so liebevoll ergänzt haben.

    Von den genannten Sachen sticht bei mir besonders Nukem vor, da kann ich mich noch seeeehr gut dran erinnern. Für jemand, der genau zwischen Biblis und Philippsburg wohnt, sind solche Vorfälle schon interessant gewesen.

    Ich habe noch einige persönliche Ergänzungen:

    Beetlejuice ist eigentlich ein Must-See, das wundert mich, dass Ihr den noch nicht gesehen habt. ist ein total verrückter Film.

    Der Film „Verhängnisvolle Affäre“ war u.a. deshalb in aller Munde, weil Glenn Close das Familienhaustier im Kochtopf auf dem heimischen Herd kochte. Ich weiß noch, dass fanden wir schlimmer als alle sonstigen Gemeinheiten, die in dem Film noch vorkommen. (Ich dachte übrigens bis eben, es sei eine Katze gewesen, die dran glauben musste, aber es war ein Kaninchen).

    Frank Laufenberg war ja als SWF-Moderator der Hitparade in unserer Gegend gaaanz wichtig, Ich habe damals immer SDR3 gehört, aber wenn Laufenberg auf Sendung ging, hat ich in der Regel umgeschaltet. Er hat u.a. auch Filmkritiken abgegeben, und ich erinnere mich bis heute an den legendären Satz mit dem er mal (frühe 80er) über Harrison Ford zum besten gab: „Der Mann mit den anderthalb Gesichtsausdrücken“…
    Hat sich einfach in mein Hirn eingebrannt, und taucht immer auf, wenn ich Harrison Ford sehe.

  8. Bridge 66

    Und das dritte Blech ist im Ofen. Wo waren wir stehengeblieben? Ah, ja…

    12. Juli: Das Parlament der armenischen Enklave Berg-Karabach beschließt die Loslösung von der Sowjetrepublik Aserbaidschan und fordert den Anschluss an Armenien. Am 18. Juli entscheidet der Oberste Sowjet in Moskau, daß Berg-Karabach bei Aserbaidschan bleiben müsse. Beginn eines Konflikts, der die Nachrichten lange beschäftigen sollte. Und gerade vor kurzem schien es, als ob alles von vorne losgeht…

    Der Vollständigkeit halber: Der Schauspielerstreik endete am 9. November.

    Crocodile Dundee: Ich habe damals auch beide Filme gesehen (den dritten nicht mehr) und mir scheint, als ob ihr da die eine oder andere Szene durcheinander bringt. Im ersten Film kommt ja die Journalistin Sue nach Australien, um Mick zu interviewen und lädt ihn anschließend ein, mit ihr nach News York zu kommen. Hier fängt er zunächst an, alle Leute auf der Straße zu begrüßen, später beeindruckt er jugendliche Straßenräuber mit seinem Buschmesser („Das soll ein Messer sein? DAS ist ein Messer!“). Im zweiten Film wird es dramatischer, als Sue in eine Drogengeschichte verwickelt wird. Um sie besser beschützen zu können bringt Mick sie nach Australien, wo er sich auf vertrautem Terrain befindet. Ich bin mir jetzt nicht sicher, aus welchem Teil die Szene mit der Fledermaus ist, es klingt aber eher nach Teil 1. Ich war zwar keine zehn Jahre mehr, aber ich habe mich trotzdem köstlich amüsiert.

    Ein Podcast über die „Tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ oder über Gert Fröbe? Könntest du den mal verlinken, Sebastian? Dankeschön! ❤️

    22. August: Ein Stammeskrieg in Burundi fordert über 5000 Todesopfer. Der Aufstand von Angehörigen der Hutu,,die in Burundi die Mehrheit bilden, wird von der vom Stamm der Tutsi kontrollierten Armee blutig niedergeschlagen. Das wird ebenfalls noch schreckliche Folgen haben…

    24. September: Der kanadische Leichtathlet Ben Johnson stellt einen Fabelweltrekord über 100 m Sprint auf. Drei Tage später wird ihm wegen Dopings der Rekord und die Goldmedaille aberkannt. Es schien mir, als ob sich solche Fälle in der Folgezeit häufen würden. Von da an betrachte ich jeden sportlichen Rekord mit einer gewissen Skepsis.

    Moment mal – riecht ihr das auch? Da muss ich doch gleich mal gucken gehen…

  9. Bridge 66

    Ich wollte den Wettervorhersagen ja nicht glauben, bis ich es selbst gesehen habe: ES SCHNEIT!!! Und nicht nur Puderzucker, sondern richtig heftig!

    Hier nun das letzte Quartal 1988:

    6. Oktober: Deutschlandpremiere von „Die Braut des Prinzen“. Während des kitschigen Anfangs dachte ich noch, ich bin im falschen Film, aber dann ging es rund. Bei dem Duell zwischen dem Schwarzen Piraten und Inigo Montoya war ich total geflasht. Wie in alten Zeiten des seligen Errol Flynn! Später fand ich heraus, daß das kein Zufall war: Fechttrainer und Choreograph Bob Anderson (1922 bis 2012) hatte schon 1953 mit eben jenem als Stuntman zusammen gearbeitet. Bis ins hohe Alter ist er dem Genre treu geblieben: Er inszenierte Kämpfe für „Star Wars“, „Herr der Ringe“, „Zorro“ und „Fluch der Karibik“. Während der Original Star Wars Trilogie steckte er sogar selbst im Kostüm von Darth Vader, weil seiner Ansicht nach David Prowse „nicht mit dem Schwert umgehen“ konnte. Er wollte das nicht an die große Glocke hängen, doch später verriet Mark Hamill das Geheimnis, weil er meinte, daß Anderson auch die Anerkennung dafür bekommen sollte.

    Das mit dem Lehrerstreik hat mich auch interessiert. Nach meinen Recherchen sind tatsächlich auch verbeamtete Lehrer auf die Straße gegangen, sie haben eben Disziplinarverfahren in Kauf genommen. Diese müssen von der Schulleitung angestoßen werden, die jedoch selbst Lehrer sind und daher wenig daran interessiert waren, Kollegen ans Messer zu liefern. Außerdem würden diese Verfahren lange dauern, so daß sowas eher unwahrscheinlich war.

    Die Jenninger-Rede, muß ich gestehen, habe ich nie gehört, bis zu eurem Podcast. Ich habe mich immer gefragt, was er denn nun eigentlich so schreckliches gesagt hat, aber der Ausschnitt hat mich dann doch einigermaßen erschüttert. Er hat sich ja richtig in Rage geredet, als ob er das auch so meint! Kleine Anmerkung: Natürlich hat Jenninger die Ansprache am 9. November gehalten, am 10. stand es in der Zeitung.

    Zum Schluss in alter Tradition noch ein paar Nachrufe:

    9. März: Kurt Georg Kiesinger (84), 3. Bundeskanzler (1966 bis 69). Ihr hattet ihn sogar erwähnt (Ohrfeige, Klarsfeld).

    31. März: Oliver Hassencamp (67), Kabarettist, Schauspieler und Autor der Jugendbuchreihe „Die Jungens von Burg Schreckenstein“.

    9. April: Brook Benton (56), am Soul-Sänger und Songschreiber („It’s Just a Matter of Time“, „Endlessly“, „A rockin‘ good Way“ u.v.a. ) Der Mann mit der samtigen Bariton-Stimme. hach, seufz… 😢

    11. Mai: Noch ’n Spion. Harold Adrian Russel „Kim“ Philby (76) brit. Historiker und sowjetischer Doppelagent.

    12. Juli: Michael Jary (81) dt. Komponist von Filmmusik und Schlagern der 30’er und 40’er Jahre („Roter Mohn“, „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“, „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n“ u.v.a.)

    29. September: Charles Samuel Addams (76), am. Comic-Zeichner und Erfinder der Addams-Family.

    27. Oktober: Das „Carry on“-Team muß einen weiteren Verlust verkraften. Der Duc de Pomfrit Charles Hawtrey (73) ist nicht mehr.

    So das war’s von mir. Die Kekse sind auch im Kasten. Holt euch bloß keine Magenverstimmung. Und auf ein spannendes 1989.

    Alles Liebe
    Eure Bridge

  10. Swente

    Hey Sebastian,
    danke für diesen tollen Rückblick. Diese Rubrik ist immer ein Highlight in der Rückspultaste und diesmal besonders. Ich hab echt feststellen können, das 1988 einen ziemlichen Eindruck in meiner Kindheit (ich war 9) hinterlassen zu haben scheint, denn es gab doch echt eine menge news, an die ich mich noch wirklich bewusst erinnern konnte. Somit war es eine tolle Reise mit euch, danke dafür.

    Und dann der teaser, oh boy!
    Ich freue mich wahnsinnig auf die Jahresendfolge, zumal ich grad mit der Liebsten in einem rewatch dieser tollen Serie bin, die neben TNG wohl die schönste und wirksamste Wohlfühlserie für mich ist 😀

  11. Christoph

    Katharina Brauren (ohne von) war NICHT die Werwölfin am Ende des Hörspiels. Das war Elke Reissert , welche die Ehefrau von Wolfgang Draeger spielt.

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