Der Retro-Podcast. Popkultur und Persönliches von gestern, vorgestern und vorvorgestern.

112: Lachen ohne vierte Wand… mit Sofa

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Ab den 1950ern trat die Sitcom ihren unaufhaltsamen Siegeszug im US-Fernsehen an. I Love Lucy wurde der erste Megahit und gilt dort als Klassiker, doch in Lucys Schatten stehen wahre Armeen von TV-Familien, deren alltägliche Mißgeschicke zum Frontalangriff auf die Lachmuskeln des Publikums ansetzten.

Beobachtet wurden die Wohnzimmer der Ricardos, Cosbys, Conners oder Taylors von mehreren Studiokameras durch die fehlende vierte Wand – meistens vor Live-Publikum, manchmal auch mit Lachern aus der Konserve, im Laufe der Jahrzehnte gelegentlich mit humorvoller Sozialkritik gespickt.

Deutschland eroberte das 25minütige Spaßformat mit reichlicher Verspätung erst Anfang der 1990er, dafür – dem Privatfernsehen sei Dank – umso heftiger mit pickepackevollen Sendeblöcken und vereinzelt sogar heimischen Remakes.

Simon, Jan, Christian & Sebastian rollen großflächig Fernseh- sowie ihre eigene Medien-Geschichte auf und sprechen nebenbei auch über ihre ganz persönlichen Sitcom-Highlights.

Diese Folge ist Teil 2 der Rückspultasten-Reise quer durch den Humor vergangener Jahrzehnte.

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111: Ausgerechnet die Prominenten im Sack

  1. Myriam

    Juhu!
    Nagus schreibt man doch so oder? Irgendwie kommt die Email nicht an…
    Liebe Grüße, Myriam

    • Sebastian

      Hey Myriam,

      das ist völlig richtig geschrieben, aber wir haben bisher keine Mail von Dir bekommen. Nochmal zum Abgleichen…

      nagus [ETT] trekamdienstag [PUNKT] de

      Danke Dir & ein schönes Wochenende,
      Sebastian

  2. Modran

    Wieder eine sehr unterhaltsame Folge.
    Aber sagt mal, war für die Übersetzung und den „Gesang“ bei „Prost Helmut“, die Sebastian hier dem Komponisten Uli Roever zuschreibt, nicht eigentlich Ivar Combrinck verantwortlich (dem wir auch so viele Stilblüten bei Futurama und den Simpsons verdanken)?

  3. Dominik

    Hallo Rückspultastis
    Was für eine fantastische Folge. Ich bin noch nicht mal wirklich durch damit, aber ich liebe jede Sekunde davon.
    Frage: Sieht man in der Roseanne-Episode, wie Dan da den Freund der Schwester wirklich zusammendonnert? Ich dachte, das wurde nur genial angetäuscht, in dem Dan einfach Jacke und Hut nimmt und davon marschiert – und später von der Polizei dann verhaftet wird.

    In Sachen Sitcoms seh ichs so, dass da einige für mich auch nicht mehr wirklich anschaubar sind. Family Matters – als Kind gesehen. Geht heute nicht mehr. Bill Cosby das gleiche (auch im Wissen über Cosby selbst..).
    Aber, Married… with Children ist auch heute noch ein grosser Spass für mich (ohne Werbung zu machen, aber wir haben bei Actionkult im letzten Jahr ein wirklich grosses Sommerspecial zu „Bundy“ aufgenommen, was uns nochmals tiefer in diese Schuhverkäufer-Welt hat eintauchen lassen). Aus den späteren Jahren gehört für mich King of Queens zu den absolut verträglichsten. Und ja, ich bin bei Two and a Half Men / Big Bang Theory ebenfalls voll am start gewesen. Ich hab das alles gemocht, es unterhält jeweils für 20 Minuten – alles gut. Ich sehs eher so, dass es heute kaum noch Sitcoms gibt, die mich irgendwie catchen.

    Noch ein kleiner Shoutout an die Schweizer (!) Sitcom „Fascht e Familie“! Die war damals in den 90er hier in der Schweiz ein wahrer Gassenfeger. Hier gehts um eine Wohngemeinschaft im Haus einer älteren Dame, Tante Martha. Marthas Neffe Rolf versucht stets, dieses Haus zu verkaufen. Jedoch leben da zur Untermiete noch Kellner und Laienschauspieler Hans (gespielt von genialen Walter Andreas Müller), Lebemann Flip und Bankkauffrau Vreni.

    „Fascht e Familie“ wurde natürlich im Dialekt aufgenommen, aber es gab eine deutsche Synchro, weil die Serie wurde auch auf Super RTL als „Fast ’ne Familie“ ausgestrahlt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Fascht_e_Familie

    Liebe Grüsse
    Dominik

  4. Stefan

    Toll Rückspultastenfolge. Ich war bin bis heute großer Sitcom-Fan, weil die sich schnell weggucken lassen und oft nicht sehr anspruchsvoll sind. Im Studium habe ich mir in den Lernpausen der stressigen Klausurphasen immer Full House angeschaut, weil diese Welt so komplett anders funktionierte, als die Realität. Ansonsten finde ich, dass billig und bekloppt die beste Kombi für eine Sitcom ist. Es gibt da Perlen wie „Mein Vater ist ein Außerirdischer“ und „Rock’n’Roll-Roll-Dad“, die ich in guter Erinnerung behalten habe. Die sind natürlich nicht gut gealtert, weil sie von Beginn an nie gute waren;-)

  5. Serienjupp

    Es gibt schon noch Sitcoms. Die Connors wurden ja kurz erwähnt und finde ich auch sehenswert – Katey „Peggy Bundy“ Segal spielt mit und ist da ganz wunderbar. (Mit der schrecklich netten Familie konnte ich auch nie etwas anfangen, allerdings kann das auch sehr an der Synchro liegen. Ich habe jetzt mal ein paar Clips in OV gesehen und da hab ich schon mehr verstanden, warum das Leute mochten.)

    Ansonsten sei noch „One Day At a Time“ empfohlen – ganz toller Cast inkl. Rita Moreno – mit modernen Themen und woke, ohne das es aufgezwungen wirkt.

    Home Improvement: Wird unterschätzt. Das es viel oft das gleiche ist stimmt natürlich, aber ich habe erst kürzlich realisiert wie kritisch diese Serie mit ihrem Helden ist und das das Thema der Sendung eigentlich (fehlgeleitete) Männlichkeit ist und das finde ich in so einer 90er-Sendung schon bemerkenswert.

  6. D.

    Wie so oft ist das Interessante nicht in erster Linie das durchaus nostalgische Erinnern, sondern vielmehr woran sich erinnert wird und woran nicht, sowie was dabei durcheinandergerät oder sich sogar in die Erinnerung einschleicht.
    So ging bei Jan, den ich als Experten und Stimme immer sehr schätze, bei Roseanne doch einiges durcheinander. Dass das Ganze gar nicht mal so politisch gemeint gewesen sei, konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Angesichts des ganzen Unsinns, den Barr heute von sich gibt, war Roseanne geradezu politisch progressiv.
    Tool Time kam mir dagegen viel zu gut weg. Offenbar ist das (mutmaßlich) heterosexuelle Erinnerungsvermögen beim Filtern von Schmähungen wie fag/faggot bzw. „Schwuchtel“ in der deutschen Synchro etwas großzügiger. 🙂
    Aber genug des Rantings. Auch diese Folge war wieder sehr unterhaltsam, – direkt am Stück durchgehört. Danke dafür!

  7. BlueShirt

    Vielen Dank für diese Folge, habe es sehr genossen.
    Ein paar Anmerkungen: Hör mal wer da hämmert hieß bei uns im Freundeskreis auch nur „Tool Time“. Ich habe es früher gefeiert, ABER: Der ellenlange Vorspann und die Titelmelodie hat mich sowas von genervt. Furchtbar.
    Eine schrecklich nette Familie feier ich heute noch teilweise. Prinzipiell aber nur die frühen Folgen, als Steve Roads noch an Bord war. Da sind echte Kracher dabei (unter anderem auch die erwähnte Asche aus der Urne auf den Grill Folge) Später, zu den unsäglichen „No Ma’am“-Zeiten war es kaum noch schaubar in meinen Augen. Nur noch plump, sich selbst auf niedrigstem Niveau permanent wiederholend.
    Und dann finde ich es ganz toll, dass ihr „Drei Mann im Bett“ kurz erwähnt habt. Ich dachte schon, dass ist eine false memory von mir, aber die Serie gab es dann doch tatsächlich. Die hätte ich gerne mal nochmal gesehen, weil ich sie auch als Kind super fand. Aber sie ist nirgendwo her zu bekommen. Daher dachte ich schon, mein Hirn hat sie sich nur ausgesponnen.
    Achja, geschaut habe ich natürlich alles auf Deutsch. Und ich finde die Syncro sowohl von „Home Improvement“ als auch von „Married with Children“ schon gelungen.
    Golden Girls fand ich irgendwie auch super, auch Roseanne. Aber es ist dann doch so: Dinge, die ich als Kind toll fand, enttäuschen mich dann oft im Erwachsenenalter. Daher schaue ich es gar nicht mehr, sondern denke verklärt zurück (und spar mir nebenbei die Zeit)

    Macht es gut. Viele Grüße

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