Der Retro-Podcast. Popkultur und Persönliches von gestern, vorgestern und vorvorgestern.

091: Pegasus & Perseus

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Anfang der 1990er war das Shareware-Modell eine beliebte Methode für kleinere Entwickelnde, um ihre PC-Programme zu vermarkten – von ASCII-basierten Anwendungen für MS-DOS bis hin zu veritablen Spielekrachern wie Doom oder Commander Keen.

In der Ära der 3,5-Zoll-Disketten mußten PC-Nutzende diese Shareware mit Bedacht auswählen, doch Mitte der 1990er trat das CD-ROM-Laufwerk seinen Siegeszug an. Auf einem Silberling fand plötzlich das Äquivalent von 460 Disketten Platz und das bedeutete Goldgräberstimmung für Firmen wie Topware, Starcom & Co., die – mehr oder weniger kuratiert – riesige Shareware-Sammlungen auf CD unters Volk brachten.

Christian, Simon und Sebastian haben im Internetarchiv gesucht und präsentieren euch heute nicht bloß ihre Shareware-Highlights von damals, sondern experimentieren auch mit reichlich obskurer Software.

Mit Multimedia-Bonus-CD am Sendungsende!

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  1. KhlavKhalash

    Ach wie geil, das Pferd ruft auch bei mir sofort diverse Erinnerungen hervor. Hatt‘ ich ja völlig vergessen. Ihr seid immer wieder für ’ne Überraschung gut. Freu mich auf die Folge! Danke!

  2. Homeofficer Superkris

    Arztpraxis Wiegand… Lustig wenn man seinen Namen mal im Podcast hört. Leider nicht wissentlich verwandt mit dem programmierenden Doktor. Damals muss diese Software an mir vorübergegangen sein, obwohl ich auch diverse Pegasusse hatte 🙂
    Es war immer ein Riesenspaß die CDs durchzuschauen und sich zu wundern was es alles gibt.

  3. Axel

    @Sebastian: Du nutzt wirklich DosBox? Das ist für Spiele ganz okay. Aber gerade für alte Programme, insbesondere auch Windows, nicht zu gebrauchen. Nutz lieber 86Box. Ich habe da vor Monaten mal einen Artikel zu geschrieben. Das emuliert keine alten Operation Systems, sondern alte PCs. Und damit kann man wirklich nahezu alles machen. 🙂 Und das beste: Die Einrichtung ist super easy, wenn man noch die alten PC-Grundkenntnisse hat!

    https://www.gamersglobal.de/user-artikel/der-86box-emulator

  4. Anton

    Klar gibt es heute immer noch Programme in einer Art Shareware. Von vielen Programmen gibt es abgespeckte Freewareversionen. Zeitlich beschränkte Nutzungen bis zur Eingabe eines Lizenskeys gibt es auch immer noch. Bspw. kann man sogar Windows eine Weile ohne Eingabe eines Schlüssels nutzen.

    Ich weiß auch nicht wen ihr als eure Zielgruppe nennt. Ihr tut so, als wenn eure Hörerschaft im Internetzeitalter geboren wurde. Das würde ich mal bezweifeln. Somit wundern wir uns gegenseitig einen vor, dass es das Internet noch nicht immer gab.

    • Sebastian

      Unsere Zielgruppe sind alle Retro-Interessierten. Namentlich könnte ich, wenn es mir die DSGVO erlaubte, diverse Hörerinnen und Hörer nennen, die nach 2000 geboren wurden. Es freut mich sehr, dass es so viele jüngere Geschichtsbegeisterte gibt. Doch auch der Löwenanteil unserer Hörerschaft, unsere Circa-Altersgenossinnen und -genossen, grübeln und forschen – anders als wir – nicht täglich an Retro-Belangen und freuen sich für gewöhnlich, wenn wir das monatliche Thema möglichst anschaulich erzählen.

  5. Hallo ihr drei,

    vielen Dank für die neue Folge. Pegasus und Perseus waren mir bislang noch nicht in diesem Zusammenhang über den Weg gelaufen, denn meinen ersten PC bekam ich erst Ende 1996 – das Jahr, in dem anscheinen auch die letzte Ausgabe der Pegasus-Reihe erschien. Statt mit Shareware-CDs versorgte ich mich am Kiosk regelmäßig mit Computer-Zeitschriften, denen zu diesem Zeitpunkt bereits durchgängig Silberscheiben beilagen. Darauf zu finden waren meist Spiele-Demos, über Shareware stolperte man eher selten. Es sei denn, man kaufte die „Shareplay“: eine Zeitschrift, die sich auf genau jene Software-Gattung spezialisiert hatte.

    Shareware-Titel, an die ich mich erinnere, gibt es daher nicht viele: Natürlich habe ich Winzip und Winrar genutzt, ohne je dafür zu bezahlen; der „Nag Screen“ war immer schnell weggeklickt. Eines meiner liebsten DOS-Spiele ist ebenfalls Shareware: Death Rally, vertrieben von Apogee Software. Ein rasantes Action-Rennspiel, an dessen Ende man gegen Duke Nukem persönlich antritt. Ebenfalls ganz unterhaltsam war TZ-Minigolf, das neben der familienfreundlichen Standardausgabe „natürlich“ auch in einer Variante mit freizügigen Damen verfügbar war.

    Der Hersteller, der sich auf Werbe-Adventure wie das Bifi-Game spezialisiert hatte, war „Art Department“ (später Phenomedia). Auch ich besaß eines dieser Spiele, lange vor meinem ersten Computer: Zum Weltspartag 1994 schenkte mir die Dresdener Bank eine grüne Diskette mit der Aufschrift „Captain Zins“. Zwei Jahre lang bewahrte ich diesen mysteriösen Datenträger auf und stellte mir vor, welch Wunderdinge wohl damit möglich waren. Als dann Weihnachten 1996 der neue Windows-95-Rechner in meinem Zimmer stand, hatte ich leider erhebliche Schwierigkeiten, das alte DOS-Spiel überhaupt ans Laufen zu kriegen. Und als es endlich startete, kam ich nicht mal sonderlich weit, weil Adventure-Games völlig neuartig für mich waren und ich mit den Mechaniken und Gepflogenheiten nicht vertraut war. Als ich vor wenigen Jahren noch einmal mit Hilfe der Dosbox zu Captain Zins zurückgekehrt bin, habe ich ihn innerhalb eines Nachmittags durch sein Abenteuer geklickt.

    Apropos Dosbox: Darin kann man auch ganz hervorragend Windows 3.11 installieren und dann die alten Bildschirmschoner von Pegasus und Perseus testen. Auch das englische Wheel of Fortune läuft auf diese Weise.

    Viele Grüße
    Jens

  6. Florian

    Sehr schöner Cast. Über die Verurteilen musste ich auch schon oft lachen ist für mich zwar auch ein 10 Punkte Fim aber sicher nicht der beste Film der Welt. Aber eben der den die meisten da wählten aber das muss man aktzetpieren 😎 Von meinen Top 10 sind aber auch viele oben mit dabei. Nur meine Nummer 2 Es war einmal in Amerika leider nicht

  7. azrael.bttb

    Oh Mann, was für wunderbare Erinnerungen… Danke für diese emotional sehr zündende Sendung, ich habe ab ca. Minute 30 durchgegrinst. Mein Lieblingshobby war seinerzeit, Soundthemes für den PC zusammenzustellen, speziell, um die langweiligen Systemsounds zu pimpen: eins mit Monty Python-Zitaten, eins mit Star Trek-Snippets, eins mit Star Wars …
    Und wie lange ich versucht habe, jenseits von Windows 3.11 und Windows 95 an sheep.exe als guilty pleasure festzuhalten!

  8. Christian H.

    Ein paar Gedanken:

    Ich habe hier noch die originalen Pegasus 3, 4 und 5 CDs liegen…
    Damals machte es Spaß das stundenlang auszuprobieren.

    Außerdem liefen in der lokalen Buchhandlung eine Hand voll alter 286er, dort konnte man sich in der Katalogsoftware eine Shareware aussuchen und auf einer dort erworbenen Diskette für ein paar Mark speichern und mitnehmen.

    Damals gab es als Shareware unter DOS grafische Kopierprogramme wie VGA-Copy oder HD-Copy zum unkomplizierten duplizieren. Damit ließen sich die Disketten bis auf 2MB formatieren, lief aber nicht immer stabil. Überhaupt kann ich mich an viele Datenfehler auf Disketten erinnern, besonders bei den billigen No-Name von Vobis.

    Meine großen selbst gebauten Lautsprecherboxen im Wohnzimmer wurden mit einem Shareware-Programm unter DOS berechnet. Lassen immer noch die Wände wackeln.

    Commander Keen … hach … mein erstes Spiel überhaupt.

    Gefühlt ist heutzutage die Freeware so gut geworden dass es keine Shareware mehr braucht. Und für den Rest gibt es die kommerzielle Software.

    CD-ROM: Mitsumi CRMC-FX001D (Double Speed), DER Klassiker und wurde an den Soundblaster (Pro) angeschlossen welcher als Controller fungierte. Man brauchte das Laufwerk für Rebel Assault…
    Mein erster CD-Brenner war später ein Phillips CDD2000 gekauft auf der Hobbytronic für knapp 2000 Mark, die Rohlinge kosteten 20 Mark das Stück. Wenn beim brennen was schief lief wurde es teuer.
    Auf der Hobbytronic habe ich außerdem gebrauchte Festplatten gekauft, waren natürlich alle kaputt.

    Internet gab es mit dem Modem 2 Stunden jedes Wochenende, dafür musste ich jeweils 5 Mark Telefonkosten vom Taschengeld/Azubigehalt an die Eltern zurückgeben. Die Leitung war belegt und wir waren nicht erreichbar. Besonders ärgerlich bei 20MB Download 3kB/s und kurz vor Schluss legt das Modem einfach auf. Die Eltern betrieben Online-Banking über BTX. Ganz toll war dann Amazon, dort konnte ich ab 1998 unkompliziert und günstig amerikanische Bücher bestellen.

    Zweidimensionalität: Nicht nur Wolfenstein, selbst Doom 1+2 ist meines Wissens noch zweidimensional. Und ich habe auch immer noch iddqd idkfa im Kopf (unendlich Munition + unsterblich).

    Ich mochte DOS (mit Windows 3.11) sehr gerne und war stolz alle Befehle und Parameter auswendig zu können. Somit Windows 95 übersprungen und direkt auf Windows 98SE gewechselt.

    Der Computerraum in der Schule bestand 1994 aus 10 Stück 8088 Computern ohne Festplatte ohne Netzwerk und mit Grünmonitor. Wir haben dort mit Basic programmiert. Erst in den 2000ern wurde alles aktualisiert.

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